Bochums Christopher Antwi Adjei (M.) bejubelt seinen Treffer in Augsburg.

Das Ende der Bochumer Auswärtsmisere

Stand: 12.11.2022, 20:05 Uhr

Die Bochumer Profis um Matchwinner Christopher Antwi-Adjei schritten mit lachenden Gesichtern vor die Fankurve und hörten dort den Ruf, den sie so lange nicht mehr gehört hatten. "Auswärtssieg, Auswärtssieg", schallte es von der Gäste-Tribüne nach dem 1:0 (0:0) beim FC Augsburg. Es waren die ersten Auswärtspunkte der Saison.

"Wir fahren mit drei Punkten heim, das ist nicht schlecht", sagte "Jimmy" Antwi-Adjei. Er gilt nicht als Top-Kandidat für einen Platz in Ghanas WM-Aufgebot. Doch ausgeschlossen ist es nicht, dass Nationaltrainer Otto Addo den 28-Jährigen am Montag nominiert. Der Auftritt am Samstag vor 28.011 Zuschauern, von denen ein Teil mit einem großen Banner zum WM-Boykott aufrief, war überzeugend.

Antwi-Adjei scheiterte mit einem abgefälschten Schuss an FCA-Keeper Rafal Gikiewicz (13.), traf den Außenpfosten (14.), verstolperte alleine vor Gikiewicz (23.) und legte perfekt für Simon Zoller auf (45.+2). Zollers Ball verfehlte das Tor nur ganz knapp. Keineswegs überraschend war es auch Antwi-Adjei, der Trainer Thomas Letsch an der Seitenlinie über die Führung jubeln ließ - und das noch in einem fremden Stadion.

Nach einem Lupfer des ehemaligen Augsburgers Konstantinos Stafylidis prallte der Ball zwischen ihm und dem gut den Winkel verkürzenden Gikiewicz hin und her - und lag dann im Tor. 

"Er hat im Moment das Selbstvertrauen und zeigt, welche Qualität er mit seiner Geschwindigkeit hat", sagte Letsch. "Es freut mich extrem, dass er sich belohnt hat." Aber der gesamten Mannschaft gebühre ein großes Lob. Und außer Lob gab's auch noch eine Belohnung. "Die Mannschaft wusste: Für jeden Punkt, den wir hier holen, gibt es einen Tag mehr Urlaub", sagte der Coach, in dessen Amtszeit zwölf der 13 Bochumer Punkte fallen.

"Der Trainerwechsel war gut", sagte Zoller. "Wir brauchen eine führende Hand und die haben wir." Seine eigene Aktion, die zu einem Handelfmeter führte, wunderte ihn ein Stück. "Weiß nicht, ob man den geben muss", sagte Zoller. War aber letztlich auch egal: Mergim Berisha brachte den Handelfmeter nicht im Tor des Elfmeter-Experten Manuel Riemann unter.

Hofmann: "Gehen positiv in die Pause"

Die packende Schlussoffensive der nie aufsteckenden Augsburger mit dem am Ende mitstürmenden Torhüter Gikiewicz war zwar druckvoll, aber nicht von Erfolg gekrönt. Auch weil Bochum sich mit viel Leidenschaft dagegenstemmte. "Wir gehen positiv in die Pause", sagte Stürmer Philipp Hofmann vor einer langen, aber sicher fröhlichen Busfahrt.

Quelle: dpa