Bochums Kapitän Losilla feuert seine Mannschaft an

VfL Bochum: Kompromisslos ins Endspiel

Stand: 25.05.2023, 11:43 Uhr

Der VfL Bochum will sich mit einem Sieg gegen Bayer 04 Leverkusen mindestens den Relegationsplatz sichern. Es ist ein "Endspiel" für die Mannschaft von Trainer Thomas Letsch, die noch einmal Nervenstärke beweisen muss.

Von Jörg Strohschein

An der Unterstützung der Anhänger des VfL Bochum wird es am Samstag (27.05.2023) nicht liegen. Vor der Partie gegen Bayer 04 Leverkusen werden die Bochum-Fans einen Marsch an die Castroper Straße veranstalten und dort gemeinsam ins Stadion einziehen. Die Unterstützung von den Zuschauerrängen rund um dieses "Endspiel" ist den Profis des VfL Bochum also gewiss. Nun liegt es an ihnen, ob sie am letzten Spieltag die Rettung noch schaffen können.

Der Vorteil der Bochumer: Niemand wundert sich darüber, dass das Team noch am 34. Spieltag um den Klassenerhalt kämpft. "Seit die Saison begonnen hat wissen wir, dass wir bis zum Ende kämpfen müssen. Fakt ist: Wir sind noch voll im Rennen", sagte VfL-Kapitän Anthony Losilla dem Reviersport. Vor allem nach diesem Katastrophen-Start in die Saison.

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Nach acht Partien hatte der VfL gerade einmal ein mageres Pünktchen auf dem Habenkonto, schien als sicherer Absteiger schon frühzeitig festzustehen. Doch dann übernahm Trainer Thomas Letsch für den aktuellen Schalke-Coach Thomas Reis - und schaffte den Turnaround.

Letsch: "Es geht darum, in der Liga zu bleiben"

Letsch machte vor allem das heimische Stadion zu einem sicheren Punktelieferanten. 23 der insgesamt 32 Zähler in der Bundesliga erkämpften sich die Bochumer an der Castroper Straße. Nun soll ein Erfolg gegen Leverkusen folgen, womit der Relegationsplatz in jedem Fall gesichert wäre. Damit hätten die Bochumer den mit einen Punkt weniger ausgestatteten Revierkonkurrenten Schalke (31) auf Distanz gehalten.

Sogar der direkte Klassenerhalt wäre damit möglich, abhängig allerdings von den Ergebnissen der Konkurrenten aus Stuttgart und Augsburg. Dieser 34. Spieltag wird ein spannendes Rechenspiel, das sich während der 90 Minuten und den Zwischenergebnissen auf den übrigen Plätzen häufiger ändern dürfte. Daher gilt es, die Nervosität und die Anspannung der Spieler in die richtigen Bahnen zu lenken. Nervenstärke ist beim VfL gefragt. "Wir haben das Heft des Handelns in der Hand", sagte Letsch. "Wir stehen auf dem Relegationsplatz, das ist unsere 1b-Lösung. Aber am Schluss geht es darum, in der Liga zu bleiben."

Mit positivem Geist

Die Pschologie bei der Herangehensweise an dieses Endspiel sei nach Meinung Letschs entscheidend. "Man kann immer so an die Sache herangehen, was wir zu verlieren haben oder aber, was wir gewinnen können. Wir können es als VfL Bochum schaffen, nochmal ein Jahr in der Bundesliga zu spielen", sagte Letsch.

Mit einer positiven Haltung, ohne Angst und mit Unterstützung der Fans wollen die Bochumer Spieler und Verantwortlichen diesen letzten Kraftakt der laufenden Saison schaffen. Sollte dies gelingen, wäre diese ungewöhnliche und nervenaufreibende VfL-Saison - im Spannungsfeld zwischen sportlicher Chancenlosigkeit und einer vagen Rettungshoffnung dauerhaft lavierend - mit letzter Kraft und in letzter Sekunde zu einem guten Ende gebracht.

"Es ist natürlich etwas Druck da, aber wir müssen alles dafür tun, um Leverkusen zu schlagen. Punkt. Es gibt keine anderen Optionen. Keine Kompromisse, wir müssen gegen Bayer gewinnen. Fertig", sagte Losilla. Dem ist aus Bochumer Sicht nichts mehr hinzuzufügen.