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Das teilte der Weltmeister von 2014 am Freitag (17.07.2020) auf seinem Instagram-Profil mit. "Die Entscheidung ist lange in mir gereift. Ich brauche keinen Beifall mehr", sagte Schürrle, dessen Vertrag bei Borussia Dortmund nach Ende des Leihgeschäfts mit Spartak Moskau zuletzt aufgelöst worden war, dem Spiegel.
"Man muss immer eine gewisse Rolle spielen"
Zuvor hatte er beim FSV Mainz 05, Bayer Leverkusen, dem FC Chelsea, dem VfL Wolfsburg und dem FC Fulham gespielt. Er sei oft einsam gewesen, berichtete Schürrle, gerade als "die Tiefen immer tiefer wurden und die Höhepunkte immer weniger".
André Schürrle - die Höhepunkte seiner Karriere. Sportschau. 17.07.2020. 00:57 Min.. Verfügbar bis 17.07.2021. Das Erste.
Die Fußballbranche habe es aber nicht erlaubt, diese Gefühle zu zeigen. "Man muss ja immer eine gewisse Rolle spielen, um in dem Business zu überleben, sonst verlierst du deinen Job und bekommst auch keinen neuen mehr", sagte Schürrle. Im Fußballgeschäft zähle "nur die Leistung auf dem Platz". Dabei dürften "Verletzlichkeit und Schwäche zu keinem Zeitpunkt existieren", so der 29-Jährige.
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André Schürrle - Goldene Momente und tiefe Löcher
"Ich brauche keinen Beifall mehr." Mit diesen Worten beendete André Schürrle überraschend im Alter von nur 29 Jahren seine Profi-Laufbahn, zwei Tage nach der Vertragsauflösung mit Borussia Dortmund. Ein Rückblick auf die Karriere des Fußball-Weltmeisters.
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Zuflucht und Erfolge bei der Nationalmannschaft
Mit der deutschen Nationalmannschaft wurde er 2014 in Brasilien Weltmeister. Im Finale gegen Argentinien bereitete er den einzigen Treffer von Mario Götze in der Verlängerung vor. Die Wochen in Brasilien seien "die geilste Zeit meines Lebens gewesen." Die Nationalmannschaft hat er dabei immer "als Nest" empfunden. "Es war eine Flucht aus dem Trott, den man Tag für Tag im Verein hat", sagte Schürrle, der in seiner Zeit bei Chelsea in "ein tiefes Loch gefallen ist. Ich wollte nicht mehr Fußball spielen, ich war völlig am Ende."
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Schürrle blickt sorglos in die Zukunft
In den Medien wurde er teils als "ausrangierter Weltmeister" bezeichnet. Diese Kritik hat ihn hart getroffen. "Darunter waren Sachen, die ich mir sehr zu Herzen genommen habe. Entweder ist man Depp oder Held. Dazwischen gibt es nichts", erklärte Schürrle, der 57 Länderspiele (22 Tore) absolvierte. Rücktrittsgedanken kamen daher immer wieder. "Diese gesellschaftliche Erwartungshaltung hat schon gedrückt, dass man bis Mitte 30 eigentlich nicht aufhören kann." Konnte er jetzt aber doch.
Sorgen über seine Zukunft macht sich Schürrle keine. Bei der Suche nach einer neuen Identität will er sich Zeit nehmen. "All das Geld, was ich verdient habe, ist eine enorme Erleichterung", sagte Schürrle.
Löw: "Ziehe den Hut"
Bundestrainer Joachim Löw zollte in seiner Reaktion Schürrle großen Respekt für dessen Entscheidung. "Ich ziehe den Hut vor seiner Entscheidung und wünsche André alles Gute für die Zukunft", sagte Löw. Er habe Schürrle als "charakterstarken und vorausschauenden" Spieler kennengelernt, sagte Löw.
dpa/sid | Stand: 17.07.2020, 14:20