Sebastian Polter bildet ein Herz mit seinen Händen

Schalker Showdown: Königsblau zum Siegen und Beten verdammt

Stand: 23.05.2023, 16:02 Uhr

Trotz starker Aufholjagd steht Schalke 04 vor dem letzten Bundesliga-Spieltag mit dem Rücken zur Wand. Doch Königsblau glaubt an die Rettung in Leipzig.

Peter Knäbel gibt die Marschroute vor, er glaubt ganz fest an das Wunder. "Wenn das Ende da ist, kann man nochmal ganz besondere Energie freisetzen", sagte der Sportvorstand des massiv abstiegsbedrohten FC Schalke 04 zu Beginn der Entscheidungswoche, "und ich glaube, dass diese Mannschaft dazu in der Lage ist."

Vor dem Herzschlagfinale in Leipzig (Samstag, 15.30 Uhr) schwärmte er: "Wir können sehr stolz sein, dass wir diese Truppe haben, die sich in der Rückrunde zu einer verschworenen Einheit zusammengetan hat." Ja, die Rückrunde der Schalker könnte märchenhaft werden, wenn die Rettung in letzter Sekunde gelingen sollte.  

Denn wie Knäbel richtig bemerkte: Bevor Thomas Reis den glücklosen Frank Kramer als Cheftrainer ablöste, "hat keiner einen Pfifferling auf uns gesetzt". Sechs Punkte aus elf Spielen hatte Schalke da gerade einmal auf dem Konto. Doch um der Aufholjagd ein Happy End zu geben, muss Königsblau am letzten Spieltag beim Tabellendritten RB Leipzig punkten - und hoffen. Denn als wäre die Hürde Leipzig nicht schon hoch genug, wäre der Aufsteiger mit aktuell 31 Punkten selbst bei einem Sieg auf Schützenhilfe angewiesen, um nicht direkt abzusteigen.

Der heimstarke Reviernachbar VfL Bochum (Platz 16/32 Punkte) empfängt am Samstag zeitgleich Bayer Leverkusen. Ein Schalker Punkt reicht nur dann für die Relegation, wenn der VfL keinen holt. Der VfB Stuttgart (15/32) hat dank der mit Abstand besten Tordifferenz der stark gefährdeten Klubs gegen die bereits gerettete TSG Hoffenheim den Klassenerhalt in eigener Hand. Was Schalke Hoffnung machen kann?

Vor dem Gänsehaut versprechenden letzten Spieltag stehen etwa ein paar Fragezeichen aufseiten des Gegners. Leipzig hat nach dem 3:1-Coup in München die Champions League sicher, schon am 3. Juni geht es im DFB-Pokalfinale gegen Eintracht Frankfurt um die Titelverteidigung. RB bewegt sich also zwischen Schongang und Schaulaufen. Das kann S04 in die Karten spielen, doch Knäbel schiebt das beiseite. "Das sind alles Spekulationen. Das Wichtigste ist, dass wir nicht überlegen, was da sein könnte", forderte der 56-Jährige.

Die Gelsenkirchener müssen ihren "Job machen, weil wir auch davon abhängig sind, was auf den anderen Plätzen passiert." Knäbel setzt lieber auf die Stärken der eigenen Mannschaft: "Für Schalke spricht die Stimmung und die Emotionen unseres Teams. Und der Weg, den wir gemacht haben." Doch auf diesem Weg scheint das Ziel noch weit entfernt.