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Michel Kniat dachte nicht einmal daran, seine Mannschaft noch einmal einzufangen. "Wir hören sofort auf", sagte der Trainer des SC Verl nach dem 1:1 gegen den MSV Duisburg am letzten Drittliga-Spieltag. "Die Jungs wollen, glaube ich, nach Mallorca fliegen und das haben sie sich auch mehr als verdient."
Denn der Punktgewinn gegen den MSV bedeutete den Klassenerhalt für den lange akut abstiegsgefährdeten SC Verl. Weil Viktoria Berlin im Parallelspiel gegen den SV Meppen 3:4 verlor, spielt Verl auch in der kommenden Saison drittklassig.
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Bertels: "Unglaubliche Erleichterung"
"Das ist natürlich eine unglaubliche Erleichterung", sagte Sportvorstand Raimund Bertels bei "Magenta Sport". "Ich freue mich für alle anderen: den Staff, den Trainer, die Fans. Alle haben alles gegeben in den letzten Wochen."
Das 1:1 gegen den MSV, das Ron Berlinski durch seinen Treffer in der 50. Minute sicherstellte, war tatsächlich der Schlusspunkt einer bemerkenswerten Aufholjagd. Denn nur vier Spieltage zuvor standen die Ostwestfalen noch auf einem Abstiegsplatz und hatten vier Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. Aber drei Siege in Folge und der Punkt gegen Duisburg katapultierten die Verler noch über den Strich.
Stadion-Wechsel als Faktor
"Es hat sich ausgezahlt, dass wir für die letzten Heimspiele aus Lotte nach Paderborn umgezogen sind", nannte Bertels einen der Gründe für die Serie. Weil die Sportclub-Arena in Verl nicht den Drittliga-Standards entspricht, mussten die Verler ihre Heimspiele in fremden Stadien austragen. Im knapp 70 Kilometer entfernten Lotte fühlte sich der Sportclub aber nur selten zu Hause. Im benachbarten Paderborn blieben die Verler aber in vier von fünf Liga-Heimspielen unbesiegt.
"Wir haben viel riskiert und investiert", sagte Bertels und meinte damit nicht nur den Umzug nach Paderborn, sondern auch den Trainerwechsel im Februar. Der beliebte Aufstiegs- und Erfolgstrainer Rino Capretti (mittlerweile Cheftrainer von Dynamo Dresden) musste überraschend gehen. Kniat übernahm, der zuvor die zweite Mannschaft des SC Paderborn in der Oberliga trainierte.
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Defensive stabilisiert
Ein riskanter Schachzug, der sich aber ausgezahlt hat. Denn während die Verler unter Capretti im Schnitt 0,9 Punkte pro Partie holten, waren es unter Kniat satte 1,41 Punkte. "Es ist unglaublich, wie Mitch eine verunsicherte Mannschaft wieder aufgebaut und was für eine Mentalität er ihr eingeimpft hat". lobte Bertels. "Die Mannschaft hat in den letzten Wochen erfolgreich an ihren offenkundigen Schwächen im Defensivverhalten gearbeitet." Zwar stellen die Verler mit 66 Gegentoren die drittschlechteste Defensive der Liga, fingen sich in den letzten vier Saisonspielen allerdings nur drei Gegentreffer.
In der neuen Saison soll deshalb nun alles anders werden. "Wir haben aus unseren Fehlern in dieser Saison gelernt", sagte Bertels laut der "Neuen Westfälischen" bereits vor einigen Wochen. "Wir werden deshalb bei der Auswahl der neuen Spieler noch mehr auf die Kriterien mentale Stärke und Zweikampfverhalten achten."
13 Spieler hat der SCV für die kommende Saison unter Vertrag. Zwölf Verträge laufen dagegen aus. Der Abgang von Berlinski zu Rot-Weiss Essen steht schon fest.
Zweiter Neuzugang
Bertels hat in den kommenden Wochen also viel Arbeit. Nach Wladimir Wagner, der vom SC Paderborn II kommt, haben die Verler am Dienstag den zweiten Neuzugang präsentiert. Der türkische U19-Nationalspieler Koray Dag hat einen Vertrag in Verl unterschrieben. In der vergangenen Saison spielte Dag überwiegend noch in der U19 des SC Paderborn in der Bundesliga-West. "In seinem Alter steht Koray natürlich erst am Anfang seiner Entwicklung im Männerbereich, weshalb wir ihn behutsam aufbauen werden", sagte Sportdirektor Sebastian Lange.
3. Liga: Verl schafft Klassenerhalt - Viktoria Berlin steigt ab
Sportschau. 14.05.2022. 07:54 Min.. Verfügbar bis 14.05.2023. Das Erste. Von Dietmar Teige und Andreas Ahn.
Quelle: lt