Nach 14-jähriger Durststrecke samt Insolvenez und zwischenzeitlichem Absturz in Liga fünf (2010) mischt RWE seit dieser Saison in der 3. Liga mit. So richtig angekommen ist der Club im Profifußball indes noch nicht. Kein Sieg und nur drei Punkte nach sechs Spieltagen lassen auf dem letzten Tabellenplatz eine größere Nähe zum Amateurfußball befürchten.
RWE hat in sechs Spielen 15 Tore kassiert
Derartige Zweifel an der Drittliga-Tauglichkeit können die Essener am Freitag ausräumen. Dann treffen sie auf den Tabellenvorletzten Erzgebirge Aue, der ebenfalls noch sieglos ist und nur dank des besseren Torverhältnisses vor RWE rangiert.
Dass Essen bei der Tordifferenz schlecht dasteht, ist vor allem dem Liga-Höchstwert von 15 Gegentreffern geschuldet. Elf Gegentoren in den ersten drei Partien folgten allerdings nur vier weitere in den jüngsten drei Spielen, weshalb Trainer Christoph Dabrowski durchaus auf eine stabilisierte Abwehr gegen Aue hoffen darf.
Essen holt neue Spieler für mehr defensive Stabilität
Zudem haben die Essener in den vergangenen Tagen personell nachjustiert. So wurde für die Abwehr am Dienstag Andreas Wiegl (31) verpflichtet - ein Spieler, der über Zweit- sowie Drittliga-Erfahrung verfügt und auf der rechten Abwehrseite nicht nur für defensive Stabilität sorgen könnte: "Mit der Verpflichtung von Andreas gewinnen wir einen energie- und temporeichen sowie flexibel einsatzbaren Spieler, der sowohl seine Aufgaben in der Defensive zuverlässig erledigt als auch offensiv Gefahr ausstrahlen kann", sagt Dabrowski.
Einen Tag zuvor war in Felix Götze (24) ein weiterer Defensivspieler an die Hafenstraße gewechselt. Der 24-Jährige kommt vom FC Augsburg, war aber in der vergangenen Saison mit dem 1. FC Kaiserslautern in die 2. Fußball-Bundesliga aufgestiegen. Auch seine Verpflichtung zeigt, dass man in Essen weiß, wo der Schuh drückt: "Wir möchten unserem Defensivspiel zusätzliche Stabilität verleihen und sind uns sehr sicher, dass Felix uns bei diesem Vorhaben helfen wird", so der Chefcoach.
Ehemaliger Aue-Spieler auch neu an der Hafenstraße
Ein weiterer auf der der Zielgeraden der Transferperiode nach Essen gelotster Spieler durfte am vergangenen Spieltag beim 1:1-Remis gegen die Spielvereinigung Bayreuth bereits mithelfen: Clemens Fandrich. Der 31-jährige Mittelfeldspieler könnte auch im Kellerduell mit Aue eine Hilfe sein, ist er doch mit den Sachsen erst in der vergangenen Spielzeit aus der zweiten in die dritte Liga abgestiegen.
Für den Verein käme der erste Sieg im Profifußball in der neuen Spielstätte auf jeden Fall zu einem guten Zeitpunkt. Zum am 12. August 2012 eröffneten Stadion an der Hafenstraße wird am 1. September eine Foto-Austellung eröffnet. Unter dem Titel "Vom Alten ins Neue – 10 Jahre Stadion an der Hafenstraße" werden 73 Motive zur Entwicklung des Standortes gezeigt. Letzterer ist mit 20.352 Plätzen für Zuschauer ohne Frage profitauglich. Die Hausherren werden am Freitag zeigen wollen, dass auch sie es sind.