
Nach Rückkehr in den Profifußball: Ernüchterung bei Rot-Weiss Essen
Stand: 24.07.2022, 15:59 Uhr
Die Rückkehr in den deutschen Profifußball hat sich Rot-Weiss Essen ganz anders vorgestellt. Nach der deutlichen Auftaktniederlage hat RWE nun zwei Wochen Zeit, um sich für die nächste Herausforderung zu wappnen.
"Jetzt wissen wir, wie es ist, in der 3. Liga anzukommen." Essens Trainer Christoph Dabrowski zeigte sich am Samstagnachmittag sichtlich gefasst. Nach 15-jähriger Abstinenz ist Rot-Weiss Essen zurück im deutschen Profifußball. Die Vorfreude war riesengroß, die Euphorie ist erst einmal gebremst. 16.347 Zuschauer erlebten bei der 1:5-Auftaktniederlage gegen Mitaufsteiger SV Elversberg ein desaströses Debüt in der 2008 gegründeten 3. Liga.
Anfangsphase hat es in sich
Bei bestem Fußballwetter überschlugen sich im Stadion an der Hafenstraße in den ersten Minuten die Ereignisse. Die Gäste aus Elversberg gingen bereits nach sieben Minuten durch Kevin Koffi in Führung. Nur zwei Minuten später wurde Essens Ron Berlinski im gegnerischen Strafraum gefoult.
Den anschließenden Strafstoß vergab Cedric Harenbrock. Im direkten Gegenzug erhöhte Koffi mit seinem Doppelpack auf 2:0 für den SV Elversberg. Diesmal fand RWE die passende Antwort - Berlinski erzielte noch in der 13. Spielminute den 1:2-Anschlusstreffer.
"Die Anfangsphase verlief sehr turbulent" Christoph Dabrowski
Allerdings schlugen die Gäste noch in der ersten halben Stunde erneut durch einen Doppelpack binnen weniger Minuten zu. Luca Schnellbacher erhöhte erst auf 3:1, drei Minuten später dann auf 4:1. "Die Anfangsphase verlief sehr turbulent, jeder Schuss war gefühlt ein Treffer bei Elversberg. Die Gegentore haben wir sehr, sehr einfach zugelassen", resümierte Dabrowski. Das Spiel war für Essen schon nach 30 Minuten gelaufen - die Stimmung an der Hafenstraße gedrückt.
Nächstes Spiel in Duisburg
Trotz der großen Enttäuschung hielt die Unterstützung der Fans allerdings auch in der zweiten Halbzeit, die weniger turbulent verlief, an. "Die Fans haben Geduld gehabt und uns auch in der zweiten Halbzeit nach vorn gepusht. Für diese Unterstützung möchte ich mich bedanken", sagte RWE-Abwehrspieler Daniel Heber.
Dennoch ist die Euphorie in Essen nun erst einmal getrübt. Die Ernüchterung wird vermutlich aber schon in wenigen Tagen der Vorfreude auf das Derby beim MSV Duisburg weichen. Nachdem RWE aufgrund der ersten Runde im DFB-Pokal am kommenden Wochenende pausiert, ist das Team von Christoph Dabrowski am 5. August bei den "Zebras" zu Gast.
Anstoß ist um 19 Uhr. Die nächsten zwei Wochen werden wir nutzen, um uns weiterzuentwickeln", versichert Dabrowski: "Im Training haben wir die Chance, Verbesserungen zu erarbeiten."
Letztes Aufeinandertreffen vor fünf Jahren
Das letzte Pflichtspiel bestritten der MSV und RWE im Finale des Landespokals Niederrhein im Sommer 2017. Damals gewann Duisburg 2:0. In der Liga trafen die beiden Clubs zuletzt im Jahr 2007 aufeinander. Duisburg gewann die Zweitligapartie glatt mit 3:0. Der letzte Essener Pflichtspielsieg gegen den MSV ist schon über 17 Jahre her.
Im Februar 2005 siegte RWE 1:0 - ebenfalls in Liga Zwei. Nun treffen die beiden Traditionsklubs also erstmalig in der 3. Liga aufeinander. Für beide gilt es, einen Fehlstart in die neue Saison zu vermeiden. Auch der MSV ist mit einer Niederlage gestartet.
Quelle: jha