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SG Wattenscheid 09 gegen Eintracht Rheine in der Aufstiegsrunde der Fußball-Oberliga: Die größten Optimisten hatten mit 4.500 Zuschauern im Lohrheide-Stadion gerechnet. Als dann aber mehr als 7.000 Zuschauer kamen, fühlten sich viele an die großen Zeiten Anfang der 1990er Jahre erinnert, als Wattenscheid in der Fußball-Bundesliga spielte.
Nun herrschte am Pfingstmontag (06.06.2022) Verkehrschaos auf den Straßen rund um das Stadion - auch das hatte es in Wattenscheid lange nicht gegeben. Genau wie die langen Schlangen an den Tageskassen.
Vor fast 30 Jahren - Wattenscheid 09 schlägt Bayern München
Sportschau. 07.06.2022. 04:00 Min.. Verfügbar bis 07.06.2023. Das Erste.
Feiern bis tief in die Nacht
Die SG Wattenscheid 09 erlebte einen Freudentag, der mit dem 2:0 im letzten Spiel gegen Rheine gekrönt wurde. Die "Schwarz-Weißen" hatten den Aufstieg in die Regionalliga West perfekt gemacht, und die Feierlichkeiten wollten kein Ende nehmen.
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Bis tief in die Nacht begossen Fans und Spieler im Biergarten der nahegelegenen Zeche Holland den Aufstieg. Um 5.50 Uhr Dienstagfrüh setzte sich die Mannschaft dann in den Flieger nach Mallorca, um dort weiterzufeiern.
Viele von den alteingesessenen Fans waren nicht mehr in der Lohrheide, seit die SG die Fußball-Bundesliga 1994 verlassen musste.
Den Verein im Herzen
In der Folgezeit gab es zahlreiche, vor allem wirtschaftliche Tiefschläge. Nun hat eine Gruppe alter Wattenscheider einen neuen Weg, den Wattenscheider Weg, eingeschlagen. Der ist vor allem auf wirtschaftliche Vorsicht ausgerichtet. So soll die Regionalliga erst einmal gehalten werden, aber nicht um jeden Preis.

Die Haupttribünde des Lohrheide-Stadions mit Bengalos am Pfingstmontag.
Diese Demut scheint anzukommen bei den lange verprellten SG-Anhängern. Und auch die Spieler ziehen mit. "Wir spielen nicht für Geld, sondern weil wir den Verein im Herzen tragen", sagte etwa Kapitän Marvin Schurig kürzlich.
Mannschaft bleibt zusammen
Dank des sportlichen Erfolgs und der neuentfachten Euphorie um den Verein gaben viele Spieler auch für die kommende Saison ihre Zusage, obwohl lukrative Angebote von anderen Klubs vorlagen. So verlängerte in Emre Yesilova ein Leistungsträger seinen Vertrag. Zuvor machten dies schon die beiden Kapitäne Norman Jakubowski und Schurig. Auch Nico Buckmaier, Sohn der SG-Legende Ede Buckmaier, soll nach Wattenscheid zurückkehren. Er spielt derzeit bei Rot-Weiß Oberhausen.
Erhalten bleibt den 09ern auch der Charme des Lohrheide-Stadions. Da die Sportanlage für die Universiade 2025 an Rhein und Ruhr als eine der Austragungsstätten vorgesehen ist, werden Umbaumaßnahmen nötig sein. Diesen sollen aber frühestens Ende des Jahres beginnen, sodass die Wattenscheider eventuell lukrative Heimspiele wie etwa gegen Preußen Münster vorziehen werden.
Historie: Die Sportstadt Wattenscheid im Jahre 1974
Sportschau. 07.06.2022. 03:43 Min.. Verfügbar bis 07.06.2023. Das Erste.