Mehr als 40.000 Fans: Haie schlagen Mannheim im Winter Game

Stand: 04.12.2022, 18:52 Uhr

Die Kölner Haie haben im dritten Anlauf erstmals das DEL Winter Game gewonnen und vor 40.163 Fans im Kölner Fußballstadion die Adler Mannheim besiegt.

Die Haie setzten sich am Samstagnachmittag vor 40.163 Zuschauern in Köln mit 4:2 (2:0, 2:1, 0:1) durch. Ihre zwei vorherigen Winter Games hatten die Haie 2015 und 2019 jeweils gegen die Düsseldorfer EG verloren. Maximilian Kammerer (2.), Louis-Marc Aubry (11.), Nick Bailen (32.) und David MacIntyre (33.) trafen für den KEC. Ryan MacInnis (29.) und Borna Rendulic (46.) trafen für die Adler Mannheim.

Durch den dritten Sieg in Serie eroberten die Haie zumindest vorrübergehend Rang sechs in der Tabelle und stehen nun mit 40 Punkten vor den punktgleichen Fischtown Pinguins aus Bremerhaven. Die Adler Mannheim bleiben bei 48 Punkten stehen und sind Tabellenzweiter.

Haie-Führung nach 60 Sekunden

Die Haie legten direkt engagiert und druckvoll los und so dauerte es gerade einmal 60 Sekunden, ehe die Fans im Kölner Fußballstadion zum ersten Mal jubeln durften. Die Haie behaupteten den Puck im Mannheimer Drittel, über Aubry und Andras Thuresson landete die Scheide bei Kammerer, der mit einem satten Schuss zum 1:0 traf.

Köln blieb auch in der Folge dominant und ließ die Adler nichts ins Spiel kommen. Auch eine Unterzahl-Situation überstand der KEC unbeschadet. Stattdessen erhöhten die Kölner in der 12. Minute auf 2:0. Diesmal war Kammerer der Vorbereiter. Er leitete den Puck zu Aubry weiter, der Mannheims Goalie Felix Brückmann umkurvte und den Puck aus kurzer Distanz ins Tor schob.

Mannheimer Treffer zählt nicht

Das zweite Drittel hat gerade begonnen, da musste es auch schon wieder kurz unterbrochen werden. Eine Bande war nach einem Check aus der Verankerung gesprungen. Die Adler kamen ein wenig besser aus der unfreiwilligen Pause und schafften es erstmals, sich im Drittel der Kölner Haie festzusetzen. In der 27. Minute lag der Puck dann auch im Kölner Tor. Allerdings rutsche die Scheibe unter dem angehobenen Tor durch, sodass der Treffer zu Recht nicht zählte.

Keine zwei Minuten später trafen die Adler aber erneut und diesmal zählte der Treffer auf. Taro Jentzsch legte vor dem Tor ab auf MacInnis, der Haie-Goalie Mirko Pantowski tunnelte und zum 2:1 traf (29.).

Die Haie zeigten sich aber nicht geschockt - im Gegenteil. Fast im direkten Gegenzug hätte Moritz Müller beinahe den alten Abstand wiederhergestellt, lenkte den Puck aber nur an den Pfosten.

Kölner Haie erhöhen per Doppelschlag

Kurz darauf schwächten sich die Adler selbst und nahmen nur wenige Sekunden hintereinander jeweils eine Zwei-Minuten-Strafe. Und es dauerte nur fünf Sekunden, ehe die Haie aus dem Fünf-gegen-Drei Profit schlugen. Nick Bailen nahm sich zentral vor dem Tor ein Herz und traf mit einem trockenen Schuss zum 3:1 (32.). Und es kam noch besser aus Kölner Sicht. Im dann Fünf-gegen-Vier erhöhte McIntyre sogar auf 4:1, als er aus spitzem Winkel abstaubte (33.).

Gegen Ende des Drittels wurde es dann unschön. Kölns Landon Ferraro wurde von Mannheims David Wolf gecheckt und musste verletzt vom Eis begleitet werden. Ferraro wurde mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ins Krankenhaus gebracht, konnte am Sonntag aber wieder entlassen werden. "Weitere Untersuchungen stehen an", erklärte Haie-Geschäftsführer Philipp Walter.

Adler Mannheim verkürzen

Die Adler gingen aggressiv in letzte Drittel und kamen auch schnell zum Anschlusstreffer. Rendeulic kam nach einem Bully-Gewinn der Adler in der Kölner Zone zum Abschluss und stellte auf 4:2 (46.). Mannheim drückte nun, die Kölner Defensivie hielt jedoch stand.

Aber auch die Haie blieben bei etwaigen Entlastungsangriffen gefährlich. Adler-Goalie Brückmann rettete jedoch erst gegen Kammerer (50.) und dann gegen Jon Matsumoto (53.).

Drei Minuten vor dem Ende wollte Adler-Trainer Bill Stewart dann volles Risiko gegen und nahm Goalie Brückmann vom Eis. Ein Wechselfehler sorgte jedoch dafür, dass kurzzeitig sieben Adler auf dem Eis waren. Zur Strafe mussten die Mannheimer die letzten Minuten un Unterzahl bestreiten. Der Sieg der Haie geriert so nicht mehr in Gefahr.

Anhänger prügeln sich

Im Anschluss an das Spiel kam es während der Abreise der fangruppen zu Gewalt-Eskalationen. Starke Polizeikräfte trennten die Gruppen und leiteten Ermittlungen gegen 76 mutmaßlich Beteiligte wegen Landfriedensbruchs ein. Polizisten beschlagnahmten 74 Mobiltelefone, einen Zahnschutz und geringe Mengen Betäubungsmittel. 

Für die Haie geht es nun am kommenden Dienstag mit einerm Heimspiel gegen die Schwenninger Wild Wings weiter (19.30 Uhr).

DEL Winter Game - Eishockey wie in Kindertagen Sport 02.12.2022 02:39 Min. Verfügbar bis 02.12.2023 WDR Von Dorian Aust