Christian Ehrhoff

Olympia-Silbermedaillengewinner Ehrhoff kehrt für Krefeld Pinguine aufs Eis zurück

Stand: 26.04.2023, 11:49 Uhr

Der Olympia-Silbermedaillengewinner Christian Ehrhoff kehrt zu seinem Heimatklub zurück. Die Krefeld Pinguine haben am Mittwoch mitgeteilt, dass der 40-Jährige in der kommenden Saison wieder für sie aufs Eis geht - in der Deutschen Eishockey Liga 2.

Ehrhoff kehrt zu seinen Wurzeln zurück. Mit Krefeld wurde er 2003 als 20-Jähriger Deutscher Eishockey-Meister, ehe er seine beeindruckende Karriere in der NHL startete. Nun will er völlig überraschend fünf Jahre nach seinem Rücktritt aus der Nationalmannschaft und dem als Karriereende angedachten Aus bei den Kölner Haien wieder für die Pinguine die Schlittschuhe schnüren.

Christian Ehrhoff gibt Comeback für Krefeld Pinguine

Sportschau 26.04.2023 00:50 Min. Verfügbar bis 26.04.2024 ARD


Sportchef Draisaitl glaubt an Gelingen des Comebacks

Der Sportliche Leiter Peter Draisaitl, glaub trotz der langen Auszeit von Ehrhoff, dass der Coup gelingen kann: "Nachdem die Initiative von Christian Ehrhoff gekommen ist und er uns klar und realistisch beschrieben hat, wie er sich seinen Weg zurück auf das Eis vorstellt, gibt es kein Argument, es nicht zu versuchen."

Ich brenne darauf, die einzigartigen Krefelder Fans, die Atmosphäre von der Nord und die Kulisse in der Halle wieder auf dem Eis spüren zu können. Christian Ehrhoff

Bei Ehrhoff ist der Funke wohl während der Zweitliga-Playoffs übergesprungen: "Nach der Verabschiedung Adrian Grygiels in den Playoffs und den emotionalen Spielen, die ich hier live in der Arena miterlebt habe, wurde bei mir wieder das Feuer entfacht." Grygiel gehörte wie Ehrhoff zum Meisterteam von 2003. Als seine Familie ihm grünes Licht gegeben habe, sei er an die Pinguine herangetreten. "Es ist ein gutes Signal für den Standort, wenn sich verdiente Spieler, die sich mit dem Verein identifizieren, so sehr engagieren", sagt Draisaitl.

Ehrhoff stand im Stanley-Cup- und im Olympia-Finale

Dass das Herz des gebürtigen Moersers an den Pinguinen hängt, ist bekannt. Als er die NHL nach 862 Spielen (81 Tore/282 Assists) 2016 verließ, erteilte er den Krefeldern zwar zunächst einen Korb und ließ seine aktive Laufbahn in der DEL bei den Kölner Haien ausklingen. Seine Verbundenheit mit Krefeld war aber immer groß - nach seiner Rückkehr aus Nordamerika zog er in die Stadt eines seiner größten Triumphe.

Christian Ehrhoff ist eine Krefelder Identifikationsfigur. Pinguine-Geschäftsführer Peer Schopp

Weitere Titel blieben Ehrhoff verwehrt, aber sportlich hat er als Stanley-Cup-Finalist (2011 mit den Vancouver Canucks) und Olympia Silbermedaillengewinner (2018 in Südkorea) noch größere Erfolge vorzuweisen. In der DEL bestritt er für Krefeld und Köln 314 Spiele und lief zudem 118 Mal im Trikot der Deutschen Nationalmannschaft auf.

Ehrhoff soll Pinguinen beim Aufstieg helfen

Nachdem es für Ehrhoff mit den Kölner Haien in zwei Anläufen nicht für einen weiterern Titel gereicht hatte, beendete der 2018 seine aktive Laufbahn - vorerst, wie man nun sagen muss. Der 40-Jährige hat 2017 ein Fitnessstudio in Moers übernommen und muss sich dort nun vermutlich selbst fit machen, um den Krefeld Pinguinen nach dem jüngst verpassten direkten Wiederaufstieg in die DEL beim zweiten Anlauf in der kommenden Spielzeit helfen zu können. "Der Trainerstab und ich erwarten, dass Christian in den nächsten Wochen Monaten hart arbeitet, damit er zum Saisonstart körperlich auf höchstem Niveau agiert", sagt Draisaitl. 

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Mit Ehrhoff, der 2012 während eines NHL-Lockouts nochmal für Krefeld in der DEL gespielt hatte, und Cheftrainer Boris Blank, der zwischen 2005 und 2014 für die Pinguine auflief, setzen die Krefelder für den Wiederaufstieg auf Publikumslieblinge. Blank hatte den Trainerjob im Dezember vom zum Sportchef aufgestiegenen Draisaitl übernommen und die Pinguine bis ins Halbfinale der Aufstiegs-Playoffs geführt, wo sie an Ravensburg scheiterten.

Geld kein Thema bei Ehrhoff-Vertrag

Dass Ehrhoff aus rein sportlichen Motiven zurück aufs Eis will, steht wohl außer Frage: "Geld war nie ein Thema", sagte Krefelds Geschäftsführer Peer Schopp über den Deal. Der deutsche Olympia-Fahnenträger der Winterspiele von 2018 in Pyeongchang wird nach wie vor von den Buffalo Sabres bezahlt.

Diese hatten ihn einst mit einem Vertrag über zehn Jahre und 40 Millionen Dollar ausgestattet - in der Hoffnung, um ihn ein Team aufzubauen, das den Stanley Cup gewinnen kann. Nach nur drei Jahren sahen die Sabres dieses Projekt als gescheitert an und kauften Ehrhoff 2014 aus dessen Vertrag, was dem Deutschen heute noch Zahlungen aus Buffalo garantiert, die sich die Pinguine wohl gar nicht leisten könnten.

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