Wie man sein Profil löscht

Raus aus dem Netzwerk

Stand: 19.06.2013, 06:00 Uhr

Sich bei einem sozialen Netzwerk anzumelden, ist einfach, sich abzumelden dagegen meist weitaus komplizierter. WDR.de zeigt, wie es geht und wie lange es dauert, bis Nutzerdaten auch tatsächlich gelöscht sind.

Raus aus Facebook

Die Facebook-Kontoeinstellungen erreicht man via Klick auf das Zahnrad-Icon oben rechts in der Navigationsleiste. Um einen Eindruck davon zu gewinnen, welche persönlichen Informationen Facebook gespeichert hat, können User unter den "Allgemeinen Kontoeinstellungen" eine Kopie ihrer Facebook-Daten herunterladen: im Netzerk geteilte Fotos und Videos, Pinnwandeinträge, Nachrichten und Chatunterhaltungen, genauso wie Namen und E-Mail-Adressen von Freunden, soweit sie das in ihren Kontoeinstellungen gestatten.

Nach dem Klick auf Kontoeinstellungen findet sich in der neuen Navigation links auch die Option "Sicherheit". In den dort aufrufbaren Sicherheitseinstellungen findet sich ganz unten der Verweis "Deaktiviere dein Konto". Per Klick leitet Facebook auf eine Seite weiter, in der dem User die Konsequenzen seiner Konto-Deaktivierung näher erläutert werden: Das Profil wird gesperrt, und der eigene Name und "Fotos von den meisten Dingen, die du auf Facebook geteilt hast", werden entfernt. Weiter heißt es: "Manche Informationen können weiterhin für andere sichtbar sein, wie dein Name in den Freundeslisten und Nachrichten deiner Freunde." Ist das Konto deaktiviert, verschwindet die Chronik sofort, Facebook speichert allerdings Chronikinformationen wie Freunde, Fotos und Interessen. Durch die Deaktivierung wird das Konto praktisch in Tiefschlaf versetzt, kann aber jederzeit wieder aktiviert werden - durch erneuten Login.

User, die kein Facebook-Konto haben, aber dennoch vom Unternehmen E-Mails erhalten und das unterbinden wollen, können in Einladungsmails auf den entsprechend bezeichneten Link klicken. In der Folge wird die persönliche Mailadresse auf eine Liste mit Personen gesetzt, die keine E-Mails von Facebook erhalten möchten. Es ist so paradox, wie es klingt: Facebook speichert die persönliche Mailadresse, um eine erneute automatisierte Kontaktaufnahme zu unterbinden.

Eine dauerhafte Löschung des Kontos ohne Möglichkeit, es wiederherzustellen, müssen User extra beantragen. Die Option auf dauerhafte Löschung findet sich nicht im Konto-Menü, sondern ist nur durch Suchen im Hilfebereich auffindbar - oder über die Eingabe von www.facebook.com/help/delete_account in die Adresszeile im Browser. Wer die Löschung bestätigt, wird von Facebook darüber informiert, dass das Konto innerhalb der nächsten 14 Tage endgültig gelöscht wird. Die meisten Daten sind 24 Stunden nach Ablauf der zwei Wochen auch tatsächlich gelöscht. Ein Login innerhalb dieser Frist hebt den Löschauftrag wieder auf. Bei Untersuchungen 2011 und 2012 konnte die für Facebook zuständige Irische Datenschutzbehörde Hinweise darauf finden, dass auch nach 90 Tagen noch Logdateien bei Facebook gespeichert waren, die auf die Identität des Users verweisen könnten. Die Behörde hat Facebook wiederholt aufgefordert, eine maximale 40-tägige Frist für den gesamten Löschvorgang einzuhalten.

Raus aus Google+

Grundlage für ein Profil bei Google+ ist ein Google-Konto. Um das Konto bei Google+ zu löschen, muss man oben zunächst oben rechts auf den eigenen Namen oder die Mailadresse in der Navigationsleiste, dort dann auf "Konto" klicken. Unten findet sich nun die Option "Profil löschen und damit verknüpfte Funktionen von Google+ entfernen". Per Klick gelangt man auf die nächste Seite und kann nun entscheiden, ob man Inhalte von Google+ oder das gesamte Google-Profil löschen möchte - oder beides. Was es bedeutet, die Option "Inhalte von Google+ zu löschen" zu wählen, wird in einer ausführlichen Auflistung erklärt, die via Klick aufgerufen wird. Nämlich etwa, dass Infrastrukturen wie Kreise gelöscht werden, in Kreisen eingeordnete Personen aber in den Google-Konto-Kontakten erhalten bleiben. Darüber hinaus werden App-Aktivitäten gelöscht. Vom Nutzer verwaltete Seiten oder Communitys bleiben erhalten, ebenso wie bei Google+ hochgeladene Fotos. Diese müssen gesondert über den Google-Fotodienst "Picasa" gelöscht werden. Dazu erklärt Google: "Wenn Sie Google+ deaktivieren, versucht Google, andere Google-Produkte in den Zustand vor Ihrem Beitritt zu Google+ zurückzuversetzen und Ihre Kreise, Beiträge und Kommentare von Google+ endgültig zu löschen."

Zusätzlich oder alternativ die Funktion "Gesamtes Google-Profil löschen" zu wählen, hat Auswirkungen auf andere Google-Produkte, die ein Profil voraussetzen. In einer Übersicht wird erklärt, welche konkreten Folgen diese Option für Google+ und alle dazugehörigen Daten und Seiten von Google+ hat. Auf den Dienst Google Buzz und eigene Buzz-Posts kann der User nicht mehr zugreifen und das Google-Profil wird entfernt. Das Löschen der Inhalte auf Google+ soll laut Google ein paar Tage dauern.

Google-Konto löschen

Um das gesamte Google-Konto zu löschen, an das auch die Nutzung von Diensten wie Gmail, Webprotokoll oder Google Talk geknüpft ist, muss eingangs unter "Konto" die unterste Option "Konto schließen und alle damit verknüpften Dienste und Informationen löschen" gewählt werden. Im Folgenden werden die Folgen der Löschung noch einmal erläutert und müssen erneut bestätigt werden. Google gibt an, dass gelöschte Konten noch für kurze Zeit wiederhergestellt werden können.

Raus aus Twitter

Um den eigenen Twitterkanal zu löschen, ist Folgendes zu tun: Nach dem Login oben rechts in der Navigation auf das Zahnrad-Symbol klicken. In dem sich öffnenden Menü "Einstellungen" wählen. Dann ganz ans Ende der sich öffnenden Seite scrollen, dort steht in blauer Schrift "Meinen Account deaktivieren". Twitter gibt dem trennungswilligen User nun noch einmal die Möglichkeit, alles zu überdenken ("Abbrechen"), eine Kritik oder Begründung für den Abschied zu geben ("Erzähle es uns") oder den Kanal zu deaktivieren. Wer lediglich Benutzernamen oder Twitter-URL ändern möchte, muss dafür nicht sein Konto deaktiveren.

Wer nun auf "Deaktivieren" klickt, muss wissen, dass Twitter die Benutzerdaten nun noch für weitere 30 Tage speichert. Erst danach werden diese dauerhaft gelöscht. Innerhalb der gegebenen 30-tägigen Frist kann der User seinen Account jederzeit reaktivieren, der Login steht in dieser Zeit noch zur Verfügung. Der Account soll durch die Deaktivierung bereits nach wenigen Minuten nicht mehr auf Twitter auffindbar sein. Dennoch schließt Twitter nicht aus, dass "einige Inhalte" noch für ein paar Tage nach der Deaktivierung auf twitter.com oder über die Google-Suche auffindbar sind.

Dass bereits gelöschte Tweets noch von Suchmaschinen wie Google indiziert werden, hängt mit dem Cache, dem Speicher der Suchmaschine, zusammen.

Hinweis: Die Angaben haben den unten angegebenen Stand. Es kann sein, dass sich Abmelde-Abläufe seitdem geändert haben. Bitte mailen Sie uns, wenn eine der oben beschriebenen Funktionen so nicht mehr nachvollzogen werden kann, an socialmedia@wdr.de. Vielen Dank!

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