Aus den Ferien zurück in den Alltag: Überall in NRW beginnt am Mittwoch wieder die Schule. Auch an der Johannes-Löh-Gesamtschule in Burscheid. Seit knapp einer Woche bereitet sich dort das Kollegium aufs neue Schuljahr vor.

Hildegard Söhnel
Mit dabei: Zwei Lehrerinnen, die eigentlich im wohlverdienten Ruhestand wären. Weil aber Lehrkräfte fehlen, machen Anne Elsweiler und Hildegard Söhnel weiter. "Mir haben Schüler ein sehr positives Feedback gegeben und gesagt, sie hätten viel aus meinem Unterricht mitgenommen", sagt Söhnel dem WDR. Das motiviere sehr.
Überall unterrichten neben Ruheständlern auch Studierende
Nicht nur an der Johannes-Löh-Gesamtschule in Burscheid fehlen Lehrkräfte, sondern an quasi allen Schulen in NRW - ob es nun Grund-, Förder oder weiterführende Schulen sind. Überall kommen neben Ruheständlern auch Studierende zum Einsatz.

Das Schulleitungsteam arbeitet am Stunden- und Bereitsschaftsplan
"Ohne Studenten kämen wir im Moment nicht hin, das muss man ganz ehrlich sagen", erklärt Hellmut Berg, stellvertretender Leiter der Johannes-Löh-Gesamtschule. Ansonsten hätte der Unterricht noch mehr gekürzt werden müssen. "Das wollen wir natürlich als allerletztes", sagt Berg.
Angehende Schulsozialarbeiter und -arbeiterinnen betreuen Grundschulkinder
In Bochum und Essen beginnen an zwei Grundschulen Studierende des Studiengangs "Soziale Arbeit" ein duales Studium. Neben den Vorlesungen und Seminaren an der Hochschule arbeiten sie als angehende Schulsozialarbeiter und Sozialarbeiterinnen an den beiden Grundschulen mit.
In fest zuteilten Klassen betreuen und fördern sie hilfebedürftige Kinder. Die Grundschullehrkräfte sind begeistert, weil durch die Unterstützung auch der Personalmangel in ihren Reihen ein wenig abgefedert wird.
Es gibt viel zu organisieren
An allen Schulen des Landes gilt: Zum Start des neuen Schuljahres gibt es vieles zu organisieren. Handtuchpapier für die Toiletten muss her, ebenso Schulbücher. Letztere haben die Sekretärinnen der Johannes-Löh-Gesamtschule vorsortiert: einerseits nach Jahrgangsstufen, andererseits nach Fächern.
Und auch Test-Sets galt es zu beschaffen. Corona ist schließlich nicht vorbei. Am ersten Schultag können sich alle freiwillig in der Schule testen lassen. Danach nimmt jeder fünf Tests mit nach Hause. Aber selbst hier gibt es Organisationsaufwand, zumindest an der Johannes-Löh-Gesamtschule. Denn die Packungseinheiten, die dort vorliegen, liegen bei zehn Stück. "Das heißt, wir fangen jetzt wieder an, umzupacken", sagt Berg.
"Mal sehen, wie's weiter geht"
Neues Schuljahr, neue Herausforderungen. Es wird nicht einfach angesichts von Pandemie, geflüchteten Kindern und maroden Schulen. Aber zum Glück gibt es engagierte Lehrkräfte. "Mal sehen, wie's weiter geht", sagt Söhnel.