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Scala - Aktuelles aus der Kultur mit Stefanie Junker

40 Jahre taz – von Anfang an anders

Die taz hat eine bewegte Geschichte und seit jeher ein enges Verhältnis zu ihren Leserinnen und Lesern. Vor 40 Jahren wurde sie gegründet. Wie sich die Tageszeitung aus Krisen herausgekämpft hat und in Zukunft verändern will - ein Rückblick und Ausblick.

Hanns Martin Schleyer hält ein Schild mit der Aufschrift: 6.9.1977, Gefangener der RAF

Es ist die Zeit des Deutschen Herbst. Die Republik steht unter dem Eindruck des Terrors der RAF. Die Politik verhängt Nachrichtensperren, die Presse hält sich daran. Den Linken im Land schlägt Misstrauen entgegen. Auf dem Tunix-Kongress in Berlin im Januar 1978, einem Treffen von Autonomen, Anarchisten und Alternativen, gibt es den entscheidenden Impuls zur Gründung der taz.

Es ist die Zeit des Deutschen Herbst. Die Republik steht unter dem Eindruck des Terrors der RAF. Die Politik verhängt Nachrichtensperren, die Presse hält sich daran. Den Linken im Land schlägt Misstrauen entgegen. Auf dem Tunix-Kongress in Berlin im Januar 1978, einem Treffen von Autonomen, Anarchisten und Alternativen, gibt es den entscheidenden Impuls zur Gründung der taz.

Am 22. September 1978 erscheint in Frankfurt die erste Nullnummer. Das Titelthema: die Revolution in Nicaragua. Die Redaktion will Themen abdecken, die in anderen Medien wenig Raum finden. "Das Interesse war, ein Medieninstrument für eine Gegenkultur zu entwickeln", sagt Thomas Hartmann, einer der Gründer.

Der Mauerfall wird zum Wendepunkt für die Zeitung. Es herrscht Aufbruchstimmung, in Berlin ist man am Puls der Zeit. "Das hielt nur kurze Zeit, dann kam der Katzenjammer", sagt Ruch. Es wird teurer, große Verlage und Investoren kommen nach Berlin. Keine Chefs, Ressorts, Abteilungsleiter, keine festgelegten Arbeitszeiten, Einheitslohn – all das ist überholt.

Die taz ist über die Jahre professioneller geworden. Auch weniger anders. Die Auflage schrumpft, wie bei fast allen Zeitungen. Seit Ende der 90er Jahre ist die verkaufte Auflage um fast 15 Prozent gesunken und liegt aktuell bei knapp 50.000 Exemplaren. Etwa ein Viertel der Abonnenten bezieht die Zeitung als E-Paper. Alle Artikel sind auch im Netz verfügbar, 2011 wird das freiwillige Bezahlmodell "taz.zahl ich" eingeführt. 14.000 User zahlen im September 2018 freiwillig. Im Juli 2018 werden erstmals 80.000 Euro während eines Monats für die Nutzung des Online-Angebotes eingenommen.

Stand: 19.09.2018, 12:56 Uhr