
Vier-Tage-Woche – weniger Stress, bessere Arbeit?
Zufriedenere und gesündere Arbeitnehmer, ohne die Einnahmen der Unternehmen groß zu senken, so das Fazit einer Studie zur Vier-Tage-Woche. Was bedeutet das Ergebnis für Sie, als Arbeitnehmer und Arbeitgeber? Diskutieren Sie mit im WDR 5 Tagesgespräch.
Seit Juni letzten Jahres senkten 61 britische Unternehmen die Arbeitszeit ihrer Mitarbeiter um 20 Prozent – vier Tage Arbeit bei vollem Lohn statt fünf Tage. Das Ergebnis ist erstaunlich: Die Krankenstände bei den fast 3000 Angestellten gingen zurück, Kündigungen nahmen ab, das Wohlbefinden stieg und die Produktivität blieb nahezu gleich gegenüber der Fünf-Tage-Woche.
"Vor der Studie bezweifelten viele, dass die Produktivitätssteigerung die Arbeitszeitverkürzung ausgleichen würde – aber genau das haben wir festgestellt", bilanziert der Soziologe Brendan Burchell, der die Forschungsarbeiten an der University of Cambridge leitete. Einige Unternehmen, die an der britischen Studie teilnahmen, glauben zudem, durch die Vier-Tage-Woche besser neue Arbeitskräfte gewinnen zu können. Firmen in NRW machen es bereits vor und reduzieren die Arbeitszeit für ihre Angestellten, in unterschiedlichen Modellen: 10 Stunden an 4 Tagen zum Beispiel.
Bietet die Vier-Tage-Woche eine bessere Work-Life-Balance? Andrea Nahles, Chefin der Bundesagentur für Arbeit, glaubt: "Fragen der Work-Life-Balance müssen neu ausgehandelt werden, wie meine Generation die Verteilung der Arbeit zwischen Frau und Mann in Familien neu ausgehandelt hat. Aushandeln heißt aber auch an die jüngere Generation gerichtet: Arbeit ist kein Ponyhof."
Wie sehen Ihre Erfahrungen als Arbeitnehmer aus mit 40 und 32 Stunden in der Woche? Lässt sich die Vier-Tage-Woche in Ihrem Unternehmen umsetzen? Setzt die Vier-Tage-Woche besonders gute Teamarbeit voraus? Bedeutet für Sie weniger Arbeit mehr Zufriedenheit?
Rufen Sie uns während der Sendung an (WDR 5 Hotline 0800 5678 555).
Gast: Dr. Hannah Schade, Arbeitspsychologin am Leibniz-Institut für Arbeitsforschung, TU Dortmund
Redaktion: Ulrich Horstmann und Gundi Große