Mehrere Mitglieder der Protestbewegung "Letzte Generation" sitzen auf einer Straße und halten orangene Plakate und Spruchbänder in den Händen.

Klimablockaden – Eskalieren oder verhandeln?

Aktivist:innen der Letzten Generation wollen heute Berlin lahm legen. Sie setzen damit auf eine Ausweitung ihrer Proteste. Wie soll die Politik darauf reagieren? Diskutieren Sie mit im WDR 5 Tagesgespräch!

Sie hatten es breit angekündigt und öffentlich trainiert: Die Aktivisten der Letzten Generation wollen die Hauptstadt lahmlegen, Straßen blockieren und so die Bundesregierung dazu bringen, früher aus fossilen Energieträgern auszusteigen und den Klimwandel noch weiter zu begrenzen.

Die Aktionen der Gruppe sind umstritten. Sie selbst sehen sich in der Tradition des zivilen Ungehorsams. Andere werfen ihnen vor, die Grenzen des Strafrechts zu überschreiten, andere Verkehrsteilnehmer zu gefährden, nennen ihren Protest elitär oder rücken sie gar in die Nähe von Terrorist:innen. Viele bezweifeln, dass ihre Strategie zum Erfolg führt, und fürchten, dass sie eher weite Teile der Bevölkerung gegen die Klimabewegung aufbringen. "Die Klimakrise braucht gesamtgesellschaftliche Lösungen, und die finden und erstreiten wir nur gemeinsam und nicht, indem wir Menschen im Alltag gegeneinander aufbringen", sagte jüngst eine Sprecherin von Fridays for Future.

Eine Mehrheit der Deutschen lehnt nach einer Umfrage die Methoden der Letzten Generation ab, während es einer anderen Befragung zufolge zugleich 44 Prozent beim Klimaschutz nicht schnell genug geht. Auf der Straße stoßen die Proteste auf zum Teil handgreiflichen Widerstand, zum Teil auf spontane Unterstützung.

Ihre Forderungen finden dennoch immer mehr Gehör. FDP-Verkehrsminister Volker Wissing, erklärter Gegner der Bewegung, hat sich vor dem Wochenende zu einem Treffen mit Vertrer:innen bereit erklärt. In einigen Städten haben Oberbürgermeister Abmachungen mit den Aktivist:innen getroffen und sich hinter ihre Forderungen gestellt.

Wie beobachten Sie die Blockaden, von denen auch schon Städte in NRW betroffen waren? Wie beurteilen Sie den Protest und wie die Forderungen? Wie disktutieren die Menschen in Ihrem Umfeld die Anliegen der überwiegend jungen Aktivist:innen? Können sie etwas bewegen oder schaden sie den Zielen der Klimabewegung?

Rufen Sie uns während der Sendung an (WDR 5 Hotline 0800 5678 555).

Gast: Anna Nora Freier, stellv. Vorstandsvorsitzende am Institut für Demokratie- und Partizipationsforschung an der Bergischen Universität Wuppertal

Redaktion: Willi Schlichting und Barbara Geschwinde

Klimablockaden – Eskalieren oder verhandeln?

WDR 5 Tagesgespräch 24.04.2023 45:33 Min. Verfügbar bis 23.04.2024 WDR 5


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