Neuer Abschnitt
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Das Leid der Opfer wurde lange ignoriert, Täter wurden gedeckt und versetzt – die gängige Methode. Das zeigt ein neues Gutachten zu sexueller Gewalt an Kindern im Erzbistum München. Es gibt 497 Opfer und Dutzende Täter, die Untersuchenden sprechen von einem "Bild des Schreckens" und belasten den früheren Papst Benedikt XVI. schwer. Als damaliger Kardinal Joseph Ratzinger soll er weggeschaut haben, obwohl er von Fällen gewusst habe. Seinerzeit war ein Essener Priester nach München versetzt worden; nachweislich gab es dort weitere Übergriffe.
Die katholische Kirche hat das Gutachten selbst beauftragt und beteuert seit einigen Jahren ihre Bereitschaft zur Aufarbeitung. Doch die seitenlangen Einlassungen des früheren Papstes lassen Zweifel aufkommen. Juristisch spitzfindig wird die Schwelle des sexuellen Missbrauchs verschoben, belegbare Tatsachen werden verneint. Opfervertreter sprechen davon, dass Benedikt nun klar der Lüge überführt worden sei. "Wir sind Papst" titelte einst der Boulevard in Deutschland. Aber was bleibt von Benedikt nach diesem Gutachten?
Haben Sie noch Vertrauen in die katholische Kirche? Hat sie sich durch die Einlassungen des früheren Papstes Benedikt selbst geschadet? Kardinal Reinhard Marx bittet um Entschuldigung: Reicht Ihnen das oder braucht es ein generelles Schuldeingeständnis der gesamten Institution? Hat sich die katholische Kirche in Ihrer Gemeinde in den letzten Jahren gewandelt? Was müsste geschehen, damit Sie der Kirche wieder Ihren Glauben schenken?
Rufen Sie uns während der Sendung an (WDR 5 Hotline 0800 5678 555).
Gast: Prof. Dr. Thomas Schüller, Kirchenrechtler, Universität Münster
Redaktion: Willi Schlichting und Beate Wolff