Die wirtschaftlichen Aussichten sind eher trübe: Laut einer aktuellen Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft blicken viele Branchen pessimistisch in die Zukunft. Demnach bewerten fast alle Wirtschaftsverbände in Deutschland die Lage zum Jahreswechsel schlechter als vor einem Jahr.
Die geopolitische Lage, steigende Preise, Materialengpässe und die Energieversorgung im kommenden Winter bereiten den Unternehmen besonders große Sorgen. Außerdem drücken die eher schlechten Aussichten für die Weltkonjunktur und die Auswirkungen der hohen Energiepreise auf den privaten Konsum.
Deutschland stehe aber auch vor grundsätzlichen Problemen, sagte der Chef der Industriestaaten-Organisation OECD Mathias Cormann dem "Spiegel“: Fehlende oder marode Infrastruktur, Fachkräftemangel, alternde Bevölkerung und mangelhafte Digitalisierung kosteten Wachstum: "Da muss das Land ran."
Außerdem verwies Cormann auf die Vorteile der Globalisierung: Demokratie und freier Handel hätten eine nie dagewesene Stabilität, Frieden und Fortschritt gebracht. Daher müssten Kapitalismus und Globalisierung nicht abgelöst – sondern verbessert werden.
Viele Gesellschaftsforscher hingegen sind der Meinung: Unser Wohlstand muss geringer werden. Denn die Welt würde diesen für alle gar nicht vertragen. So hatte etwa die Denkfabrik „Club of Rome“ bereits Anfang der siebziger Jahre vor den Folgen des grenzenlosen Wachstums gewarnt. Denn unser Wohlstand – so die Kritiker – habe einen entscheidenden Anteil an Problemen wie dem Klimawandel, dem Artensterben und der Zerstörung der Umwelt.
Spüren Sie den Wohlstandsverlust selbst? Hält Wohlstand unser Land zusammen? Was ist Wohlstand für Sie - der Zweitwagen, der zweite Urlaub im Jahr, das Dach überm Kopf? Haben auch Sie Ängste vor dem Verlust des Wohlstandes? Welche Anzeichen sehen Sie dafür? Bedeutet Ihrer Meinung nach weniger Wohlstand für jeden auch zwangsläufig weniger Lebensqualität? Oder denken Sie, dass es an der Zeit ist, unseren jetzigen Wohlstands-Begriff zu überdenken? Liegt in der derzeitigen Dauerkrise vielleicht auch eine Chance?
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Gast: Jakob Dirksen, University of Oxford
Redaktion: Willi Schlichting und Beate Wolff