
Diagnose Krebs: Wie geht's den Angehörigen?
Wenn jemand schwer krank ist kann es sein, dass sich die Familie regelrecht aufopfert – und sich selbst dabei vergisst. Es gibt Hilfsangebote für Angehörige. Aber auch strenge Regeln, wer als angehörig gilt. Wie gehen Sie mit Krankheit im engsten Kreis um? Diskutieren Sie mit im WDR 5 Tagesgespräch!
Familie, Freundeskreis, Kolleginnen und Kollegen: Wenn ein Mensch krank wird, ist sein gesamtes Umfeld betroffen. Der Umgang miteinander kann sich dadurch schlagartig ändern: Manche helfen ohne Unterbrechung, andere wenden sich ab, wieder andere spüren ein Gefühl der Ohnmacht. Sie entwickeln Ängste, Sorgen, Depressionen. Erkrankte sollen geschützt werden, auch wenn man selbst überfordert ist. Und wer darf im Fall der Fälle den geliebten Menschen auf der Intensivstation besuchen? Im Gesundheitssystem ist klar abgesteckt, dass nur die engsten Verwandten Zutritt haben. Partner, die sich vielleicht jahrzehntelang kennen, aber nicht verheiratet sind, zählen nicht dazu.
Männer nutzen noch seltener als Frauen offene Hilfsangebote für Angehörige. Dabei gibt es in fast jedem größeren Ort Gesprächsgruppen, Selbsthilfemöglichkeiten und Angehörigentreffs – niemand muss da alleine durch. Angehörige werden momentan im medizinischen Versorgungssystem noch nicht richtig eingeplant. Doch die Beratung in psychosozialen Krebsberatungsstellen, Akutkliniken und Rehabilitationskliniken ist für Patient:innen und Angehörige in der Regel kostenfrei.
Welche Erfahrungen haben Sie als Angehöriger oder Angehörige gemacht? Sind Sie selbst erkrankt und haben erlebt, dass Ihr Umfeld mit der Situation überfordert ist? Wie gehen Sie mit Krankheit im engsten Kreis um? Wer sollte sich um die Angehörigen kümmern? Das Gesundheitssystem, die Familie, jeder und jede Einzelne? Wie blicken Sie auf das Gesundheitssystem – braucht es ein Umdenken? Oder läuft schon vieles gut? Und wie schöpfen Sie wieder Kraft?
Rufen Sie uns während der Sendung an (WDR 5 Hotline 0800 5678 555).
Gast: Gudrun Bruns, Leiterin der Krebsberatung Münster, Sozialpädagogin
Redaktion: Willi Schlichting und Beate Wolff