Die hohe Inflation lässt bei vielen Menschen das Geld knapper werden. Es wird gespart, wo es möglich ist. Für viele Verbraucher heißt das, sie geben weniger Geld für Lebensmittel aus. Das spürt vor allem auch die Biobranche, sie verzeichnet zweistellige Verluste beim Umsatz.
Dabei boomte Bio eigentlich. In der zurückliegenden Corona-Zeit haben viele genauer auf das geschaut, was sie essen. Profitiert hatten davon im Besonderen Bio-Produkte. Doch dann kam der Krieg in der Ukraine und das Verhalten der Käufer hat sich wieder gewandelt. Die Umsätze gehen im gesamten Lebensmittelhandel zurück. Vor allem aber eben bei Bio-Lebensmitteln.
Das berichtet auch Kathrin Jäckel, Geschäftsführerin des Bundesverbands Naturkost Naturwaren (BNN). Gleich zwei Dinge machten den Bioladen-Besitzern zu schaffen. Die Umsätze gingen zurück, da viele Kundinnen und Kunden eher zu günstigeren Hausmarken der großen Ketten griffen. Und parallel dazu stiegen die Energiekosten extrem. Das bringe vor allem kleinere Läden an der den Rand der Pleite, so Jäckel.
Können wir uns in der Krise teurere Bio-Lebensmittel einfach nicht mehr leisten? Oder zeigt die Situation, dass Nachhaltigkeit für viele Menschen eben nur eine Modetrend ist? Wenn es zu viel kostet, ist es mit der Überzeugung schnell vorbei? Ist es wichtig, auch in Zeiten knappen Geldes auf Bio zu setzen? Sollte man schon aus Solidarität in kleinen, inhabergeführten Geschäften einkaufen?
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Gast: Stephan Rüschen, Professor für Lebensmittelhandel
Redaktion: Ulrich Horstmann und Beate Wolff