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Obwohl wir uns in einem Superwahljahr befinden, nimmt der Wahlkampf bisher nicht richtig Fahrt auf. Dabei erfolgt die wohl zweitwichtigste Entscheidung des Jahres bereits Ende März, und zwar mit der Auswahl des Kanzlerkandidaten der Union. Aufgrund des immensen Vorsprungs der Union auf alle Konkurrenten und wegen fehlender realistischer Koalitionsalternativen spricht nämlich sehr viel dafür, dass der kommende Unions-Kandidat auch der zukünftige Kanzler sein wird
Laschet wirbt weiter für Schwarz-Gelb
Inzwischen ist das Feld der Bewerber auf nur noch zwei Anwerber geschrumpft – die beiden Parteivorsitzenden Armin Laschet und Markus Söder. Und angesichts aller Umfragen spricht sehr viel für den CSU-Chef, der selbst in NRW und sogar bei den dortigen CDU-Mitgliedern ganz klar vor Laschet rangiert.
Dringende Zeit also für Laschet, endlich Wahlkampf in eigener Sache zu betreiben. Dafür hat sich der Aachener nun vor allem auf eines kapriziert, nämlich auf Söders ausgesprochene Sympathie für eine schwarz-grüne Koalition, die der Franke bereits als das „interessanteste politische Angebot“ bezeichnet.
Dagegen plädiert Laschet für ein konservatives Bündnis, am liebsten für die traditionelle Koalition aus Union und FDP. Kein ungeschickter Schachzug, denn damit betont er zum einen seine Leistung in NRW, wo er mit Schwarz-Gelb regiert, und zum anderen verleiht er sich damit ein dezidiert wirtschaftsfreundliches und konservatives Image, obwohl – und gerade weil – er selbst ja eher als weich gilt.
Die Zeit spielt für Söder
Söders Kalkül sieht dagegen genau spiegelverkehrt aus: Da er ohnehin als sehr viel konservativer und polarisierender gilt, verleiht er sich mit seiner Grünensympathie ein eher weiches, progressives und ausgleichendes Image.
Vor allem aber weiß Söder eins: Die Zeit spielt für ihn und gegen Laschet. Um einen derartigen Rückstand in den Umfragewerten doch noch zu verringern, sind zwei Monate fast nichts. Zumal eines noch hinzukommt: Für die voraussichtlich schwachen CDU-Ergebnisse bei den beiden Landtagswahlen am 14. März, in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, wird auch der CDU-Bundesvorsitzende seinen Kopf hinhalten müssen. Und der heißt nun eben – Armin Laschet.
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Radaktion: Dirk Müller