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Fitnessstudios, Tanzschulen, Sportanlagen und Spielplätze sind bis auf weiteres geschlossen und es ist derzeit nicht abzusehen, wie lange das andauern wird. Zuhause gibt es kaum Bewegungsmöglichkeiten. Und draußen unterwegs zu sein, ist auch nur in sehr reduziertem Maße möglich. Welchen Einfluß hat das auch auf unser Denken und Fühlen?
In der Antike und im Mittelalter wäre eine solche Frage wenig nachvollziehbar gewesen. Zumindest bei Philosophen herrschte damals die Auffassung, dass die vita contemplativa, die Beschaulichkeit also, die edelste Daseinsform war, weil sie der wertvollsten geistigen Früchte erbringt. Platon habe den Körper sogar als "Grab der Seele" gerühmt, berichtet der Philosoph Marco Wehr. Die vita activa, Leitspruch unserer Zeit, war eher etwas für die einfachen Leute, denen bestimmte Privilegien nicht vergönnt waren.
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Marco Wehr, Philosoph, Physiker und Tänzer
Marco Wehr, der sich als Tänzer und Philosoph seit vielen Jahren in doppeltem Sinne von Berufs wegen auf die Verbindungen von Körper und Geist schaut, bezeichnet den menschlichen Körper als Generalisten: "Wir können wenig am besten, aber trotzdem vieles ziemlich gut." Und es gebe Bereiche, wo der Mensch den Vergleich mit dem Tierreich nicht zu scheuen brauche. "Dazu gehören ausdauerndes Laufen, Infanterie schlägt Kavallerie, und natürlich alle Arten hochkoordinierter Handfertigkeiten sowie eine unübertroffen wandelbare Lautpoduktion." Diese Fertigkeiten wiederum waren unabdingbare Voraussetzung dafür, dass wir uns überhaupt zu denen entwickeln konnten, die wir heute sind.
Welche Folgen hat die verordnete Bewegungsarmut? Gibt es Abhilfe? Wie beschäftigen Sie Ihren Körper? Wie spüren Sie das Zusammenspiel von Körper und Geist?
Hörer können mitdiskutieren unter 0800 5678 555 oder per Mail unter philo@wdr.de.
Redaktion: Gundi Große
Stand: 23.03.2020, 13:19