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Es war eine Zeit, in der die Existenzphilosophie eine besondere Konjunktur erfuhr – als Ausdruck einer Geisteshaltung, die es immer gab und immer geben wird, sagt der Philosoph Lambert Wiesing. Bekannte Vertreter*innen sind zum Beispiel Simone Weil, Albert Camus, Simone de Beauvoir und Jean-Paul Sartre – aber auch Martin Heidegger. Der Existenzialismus geht davon aus, dass es kein Wesen, keine Essenz des Menschen gibt, sondern nur das, was man aus der Existenz macht. "Die Existenz geht der Essenz voraus." Existenzialisten betrachten den Menschen als absolut frei – was auch bedeutet, dass jeder verantwortlich ist für das, was er denkt und tut. Maxime des Existenzialismus ist die Wahrhaftigkeit – sei authentisch! Freiheit und Authentizität, das hat natürlich auch problematische Dimensionen: Wenn der Mensch immer schon frei ist, warum sollte man sich dann um Unterdrückte kümmern? Auch moralisch hat der Existenzialismus Untiefen – wenn alle authentisch leben, was auch immer das genau heißen mag, bedeutet das ja noch längst nicht, dass sie automatisch auch ein gutes Leben haben. Wie frei sind wir, unser Leben autonom und selbstbestimmt zu gestalten? Wie stehen Sie zum Existenzialismus?
Der Philosoph Lambert Wiesing und Moderator Jürgen Wiebicke luden ein zu einem philosophischen Abend über den Existenzialismus. Eine Veranstaltung vom 29. November 2019 aus dem "Speisesaal" der Bundeskunsthalle Bonn.
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Redaktion: Gundi Große