Bin ich ein guter Mensch? Im Kleinen stellt sich diese Frage im Prinzip alltäglich – dann, wenn es darum geht, ob wir bereit sind, auf einen persönlichen Vorteil zu verzichten, wenn wir damit für andere etwas Gutes tun können. Unser Alltag ist in der Hinsicht eine Zumutung, sagt der Ökonom und Verhaltensforscher Armin Falk, denn wir müssen uns immer wieder zwischen Richtig und Falsch, zwischen Gut und Böse, zwischen Altruismus und Eigennutz entscheiden.
Gut sind wir zum Beispiel dann, wenn wir uns nicht für unseren eigenen Vorteil, sondern fürs Gemeinwohl entscheiden. Allzu oft passiert, wenn man ehrlich ist, allerdings das Gegenteil. Was können wir tun, um dem Guten auf die Sprünge zu helfen? "Gutes zu tun ist eine Entscheidung, eine Handlung", sagt Armin Falk. Das Hauptproblem moralischen Handelns sei, dass es regelmäßig im Widerstreit mit unserem persönlichen Wohlbefinden ist, da herrsche ein "fundamentaler Zielkonflikt".

Der Verhaltensökonom Armin Falk
Natürlich ist der Egoismus ein Teil der menschlichen Natur. Wir sind immer gut und böse zugleich, das sind unsere Anlagen. Aber das wirft natürlich die Frage auf, warum wir mal so, mal so handeln. "Warum wir am Guten scheitern – das zu klären und zu verstehen, hilft nicht nur unserem persönlichen Zusammenleben, sondern letztlich auch dem Gemeinwohl. Denn alle gesellschaftlich relevanten Probleme hängen mit der Frage zusammen, ob und wie wir es schaffen, unsere kurzsichtigen Eigeninteressen zurückzustellen."
Wie kommt das, dass man zwar oft das Gute will, aber nicht so handelt? Was macht einen guten Menschen aus? Wie wichtig ist es Ihnen, gut zu sein – und wie schaffen Sie das?
Hörer:innen können mitdiskutieren unter 0800 5678 555 oder per Mail unter philo@wdr.de
Redaktion: Gundi Große