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Heike Delitz, Architektin und Soziologin
Auf die Architektur kann man aus Sicht der Theorie auf zweierlei Weise blicken: Die Frage, was schöne oder auch angemessene Architektur ist, wird in der Architekturtheorie und neuerdings auch in der Architekturphilosophie diskutiert. Hier steht letztlich die Ästhetik im Zentrum. Die Architektursoziologie fragt dagegen nach der gesellschaftlichen Bedeutung des Architektonischen; dabei geht es nicht ausschließlich nur um Gebäude, sondern auch um Infrastruktur und um die Frage, wie Siedlungsräume gestaltet werden und welche Auswirkungen das hat. "Kollektives oder Gesellschaftliches wird immer auch architektonisch erzeugt und transformiert", so die These der Architektin und Soziologin Heike Delitz. Architektur wäre demnach nicht nur ein Ausdruck oder Spiegel der Gesellschaft; vielmehr erzeugt die Art, wie Infrastruktur und Gebäude gestaltet sind, auch Gesellschaftliches. Es gibt eine Relation von Architektur und Sozialem. Wenn das so ist, könnte mit der Art und Weise, wie Räume und Gebäude geplant und gebaut werden, auch die Grundlage für eine bestimmte Art von Gesellschaft gelegt werden. Was also vermag die Architektur? Damit stellt sich natürlich auch die Frage, wie Architekturen den Einzelnen und seine Stellung innerhalb der Gesellschaft prägen.
Inwiefern werden gesellschaftliche Zustände und Prozesse durch die Art des Bauens geschaffen? Wie schauen Sie auf die Architektur?
Hörer können mitdiskutieren unter 0800 5678 555 oder per Mail unter philo@wdr.de.
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Redaktion: Gundi Große
Stand: 14.02.2020, 20:04