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WDR 5 - Tagesgespräch mit Ralph Erdenberger
Journalistin Svenja Flasspoehler, Sahra Wagenknecht und der Historiker Per Leo bei einer Veranstaltung auf der Bühne im Rahmen vom Kulturfestival phil.Cologne

Wo geht's denn hier nach links?

Was unterscheidet heute links und rechts in der Politik? Bei den politischen Inhalten verschwimmen die Grenzen zwischen den Polen. "Wo geht’s hier nach links?" – beim phil.Cologne-Festival diskutierten Sahra Wagenknecht, Per Leo und Svenja Flaßpöhler.

Links und rechts: Klassisch war da zum Beispiel der Umgang mit der Frage nach sozialer Gleichheit. Die Linke setzte sich für mehr Gleichheit und staatliche Regulierungen ein; die Rechte baute auf Individualität und die Macht des Marktes. Damit war auch weitgehend klar, welche Bevölkerungsgruppen sich für linke Parteien entschieden und welche für rechte.

Zwar gab es immer auch kleinere Schnittmengen zwischen rechts und links, aber im Grunde waren die Fronten klar. Das hat sich heute geändert. Viele politische Positionen lassen sich nicht mehr klar zuordnen. So fühlen sich europaweit viele weniger privilegierte Menschen von rechtspopulistischen Parteien repräsentiert, obwohl diese im Grunde gar keine (Sozial-) Politik für diese Gruppen machen. Alles Protestwähler? In Deutschland steht die Politikerin Sahra Wagenknecht im Zentrum solcher Verschiebungen; sie genießt links und rechts große Popularität. Das sorgt für heftige Debatten, mit dem Vorwurf sie fische am rechten Rand nach Wähler:innenstimmen. Wagenknecht entgegnet, dass die Linke die einfachen Leute aus dem Auge verloren habe. Zurecht? Das linke Lager ist gespalten.

"Wo geht’s hier nach links?" Beim phil.Cologne-Festival hat Sarah Wagenknecht mit dem Historiker Per Leo über die Komplexität politischer Positionsbestimmungen diskutiert; moderiert hat die Publizistin Svenja Flaßpöhler: Was sind die Unterschiede zwischen den politischen Polen, was bedeutet Linkssein heute?

Redaktion: Gundi Große