Das Wort "Autonomie" stammt aus dem Altgriechischen, neben "Selbstbestimmung" kann man es auch mit "Eigengesetzlichkeit" ins Deutsche übersetzen. Wir sind freie Wesen, sie sich – in einem gesellschaftlichen Konsens und Kontext – selbst Gesetze des Entscheidens und des Handelns geben.
Zwei Klassiker des autonomen Denkens sind die Philosophen Immanuel Kant und John Stuart Mill. Allerdings mit komplett unterschiedlichen Herangehensweisen: Für Immanuel Kant geht es um ein autonomes Leben im Rahmen der Regeln und Gesetze, die die Vernunft vorgibt, da steckt also bei aller Freiheit auch eine Begrenzung drin. John Stuart Mill dagegen setzte auf möglichst große Freiheit; Einschränkungen gibt es nur dann, wenn eine Fremdschädigung droht.
Und heute? "Das spät-moderne, freiheitssensible Individuum wird sich eher zur Tradition des Liberalismus bekennen als zu den moralischen und rechtlichen Errungenschaften des Kantianismus", sagt der Philosoph Jean-Pierre Wils. Wir sind dann mal so frei. Aber in einer Welt, in der Individualisierung und Selbstverwirklichung zur Selbstverständlichkeit geworden sind, ist die Autonomie möglicherweise längst nur mehr eine Illusion: Als Produktivkraft in einem Wirtschaftssystem, in dem sich aus dem Potenzial der Selbstverwirklichung der Druck zur Selbstoptimierung um jeden Preis entwickelt hat.
Welche Rolle spielt die Autonomie in unserer Gesellschaft? Wie viel Selbstbestimmung ist überhaupt möglich? Wie wichtig ist Ihnen Ihre Autonomie?
Diskutieren Sie mit Philosoph Jean-Pierre Wils und Moderator Jürgen Wiebicke am 26. Oktober 2022 in Herne.
Das philosophische Radio... über Autonomie, Herne, 26.10.2022
Datum: | Mittwoch, 26.10.2022 |
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Ort: | Literaturhaus Herne Bebelstraße 18 44623 Herne |
Beginn: | 19.00 Uhr |
Karten: |
Der Eintritt ist frei. |
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Redaktion: Gundi Große