Hörbuchcover: "Die Chronik der Sperlingsgasse" von Wilhelm Raabe

"Die Chronik der Sperlingsgasse" von Wilhelm Raabe

Stand: 28.02.2023, 10:20 Uhr

Wenn man sich in Berlin-Mitte in die "Sperlingsgasse" verirrt, steht man vor öden Plattenbauten. Sämtliche historischen Gebäude waren nach dem Krieg zerstört und wurden bis 1964 abgerissen. Und so finden sich dort heute keine Spuren von einem der bekanntesten Romane des 19. Jahrhunderts: Wilhelm Raabes "Chronik der Sperlingsgasse".

In 21 tagebuchartigen Eintragungen erzählt Raabe über einen Winter und einen Frühling von der Straße, in der er um 1856 lebte, von ihren Bewohnern, von Armut, Hoffnung und Glück.

Der Schriftsteller blickte klar und kritisch auf seine Zeit, auf die Umbrüche der Industrialisierung, die Ausbeutung von Natur und Menschen. Seine poetisch-realistische Erzählweise ist raffiniert: immer wieder schweift er ab, mit Erinnerungen, Einschüben, humorvollen Betrachtungen. Sein erster Roman wurde auch sein größter Erfolg.

Heute ist Wilhelm Raabes Werk  - 68 Romane und Erzählungen - kaum noch bekannt. Kurt Lieck, einer der beliebtesten Hörspielsprecher der 1960er Jahre, interpretierte die "Chronik der Sperlingsgasse" als einen poetischen Mikrokosmos mit nostalgischen Untertönen.

Bearbeitung: Christian Kosfeld
Redaktion: Michael Kohtes

Hörbuchhinweis:
Wilhelm Raabe: Die Chronik der Sperlingsgasse
Gelesen von Kurt Lieck
Der Audio Verlag, 2022
1 mp3 CD, 5h 21min Laufzeit, 15 Euro

Die Buchvorlage ist im Reclam Verlag erschienen, 224 Seiten, 6 Euro