Es gibt schöne Menschen, die ganz andere Erfahrungen machen. Die ihre Attraktivität als gar nicht schön empfinden. Denn ihr Gutaussehen weckt Erwartungen, an denen sie gemessen werden. Und das kann sehr anstrengend sein.
Ständig auf das Äußere reduziert zu werden, macht nicht glücklich. Schöne Menschen müssen im gesellschaftlichen Zusammenleben oft erst einmal beweisen, dass sie mehr sind als gutaussehend. Etwa sechs Prozent der Menschen auf der oberen Attraktivitäts-Skala sind sogenannte Hyper-Attraktive. Sie leben damit, unvermittelt auf ihr Aussehen angesprochen zu werden und ganz ungeniert von oben bis unten gemustert – weil es scheinbar total ok ist, jegliche Distanz zu verlieren, wenn das Gegenüber sehr gut aussieht. Gleichzeitig werden sie merkwürdig gemieden, ihnen wird wie selbstverständlich Platz gemacht, im Aufzug oder auf der Party umgibt sie eine unsichtbare, distanzierte Aura.
Die meisten Menschen sagen aber, dass Schönheit sich nicht an der Optik festmachen lässt. Einen schönen Menschen macht doch viel mehr aus, als bloß das Aussehen, finden sie. Ob jemand schön ist, entscheide das Verhalten. Die Art des Umgangs, die Bewegung, Gestik, Mimik und nicht zuletzt der körperliche Ausdruck insgesamt mache Schönheit aus.
Das WDR 5 Feature nimmt unseren Blick auf Schönheit unter die Lupe. Und es guckt hinter die Stirn der Attraktiven. Es deckt den Makel von Schönheit auf.
Autorin: Andi Ueding
Redaktion: Gundi Große