Samuel Meffire wurde am 11. Juni 1970 geboren. Er ist der Sohn einer DDR-Bürgerin und eines so genannten "Vertragsarbeiters" aus Kamerun - Vertragsarbeiter wurden im Ausland angeworben, um dem Fachkräftemangel in der DDR zu begegnen. Sein Vater starb unter ungeklärten Umständen, ausgerechnet am Tag der Geburt von Samuel.
Zur Wendezeit leistete Samuel Meffire seinen Wehrdienst bei den “Bereitschaften“ der Volkspolizei ab, später studierte Meffire Kriminalitstik. 1992 wurde er das Gesicht einer sächsischen Kampagne gegen Rassismus und Ausländerfeindlichkeit. Er war zu Gast in vielen Fernsehshows und bundesweit prominent.

Samuel Meffire arbeitet heute als Trainer für Gefahrensituationen.
Dem Aufstiegt folgte ein rapider Fall: 1994 verließ Samuel Meffire die Polizei. Er musste eine mehrjährige Haftstraße für eine Reihe von Raubüberfällen verbüßen, die er mit anderen begangen hatte. Wie konnte es dazu kommen? Offenbar eine der vielen “verrückten“ Geschichten der Wendezeit.
Nach seiner Haft arbeitete Meffire in pädagogischen Maßnahmen mit auffälligen Jugendlichen. Heute ist er bundesweit als Trainer für Gefahrensituationen tätig, hier schult er beispielsweise Mitarbeiter von Behörden, Rettungssanitäter und Menschen, die in Flüchtlingsheimen arbeiten.
Buchtipp
Samuel Meffire mit Lothar Kittstein (2023): Ich, ein Sachse: Mein deutsch-deutsches Leben. Eine unglaubliche, aber wahre Geschichte. München: Ullstein Paperback. 400 Seiten. 19,99 Euro. ISBN: 978-3-86493-198-7.
Redaktion: Heiko Hillebrand