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Thomas O. Höllmann
Seit dem 2. Jahrhundert v. Chr. haben sich in China unterschiedliche Handelswege herausgebildet, die weit über die Reichsgrenzen hinausführten: Zum einen die maritime Seidenstraße, die vom südchinesischen Meer bis ins Rote Meer führte. Zum anderen die landgestützte Seidenstraße, die China mit Ländern wie dem heutigen Afghanistan, mit Usbekistan, Kirgisistan, Iran und Syrien verband. Ein gewaltiges Streckennetz, auf dem neben dem ökonomischen, auch der politische, religiöse oder kulturelle Austausch stattfand – von Porzellan über die Verbreitung des Buddhismus, von Drucktechnik bis zu Tomaten. Seit China im Jahr 2013 seine Initiative "One Belt, One Road" angekündigt hat, ist ein gewaltiges Eisenbahnnetz entstanden, das Güter und Waren zwischen dem Reich der Mitte und Europa hin- und hertransportiert. In Europa wird dieses Netz als "Neue Seidenstraße" bezeichnet.
Der Sinologe Thomas O. Höllmann beschreibt in seinem Buch "China und die Seidenstraße", wie sich der politische, religiöse oder kulturelle Austausch durch die Jahrhunderte verändert hat. Seit China 2013 seine Initiative "One Belt, One Road" auf See und zu Lande mit enormen Investitionen umzusetzen begann, sind rund 60 Staaten der Initiative beigetreten. Dass die neue asiatische Weltmacht nicht nur den ökonomischen Austausch beabsichtigt, sondern auch politisch Einfluss zu nehmen versucht, ist offensichtlich – und bis nach Duisburg zu spüren.
Redaktion: Jessica Eisermann
Buchtipp
Thomas O. Höllmann (2022): China und die Seidenstraße – Kultur und Geschichte von der frühen Kaiserzeit bis zur Gegenwart. München: C.H. Beck Verlag. Historische Bibliothek der Gerda Henkel-Stiftung. 454 Seiten. ISBN 978-3-406-78166-7