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Wer kennt das Gefühl nicht, gekränkt worden zu sein? Doch nicht alle, die sich tief getroffen fühlen, von Ungerechtigkeit, Vertrauensbrüchen oder Ausgrenzung zum Beispiel, sagen, ich ziehe mich verbittert zurück. Es gibt Leute, die verkraften es offenbar, immer wieder betrogen, gedemütigt und enttäuscht zu werden. Verbitterung kann entstehen, wenn wir uns zurückziehen, abkapseln und den anderen dann die Schuld an der misslichen Lage geben, sagt die Psychologin Silke Brand. Und ist man erstmal in diese Opferhaltung gekommen, gilt jedes weitere negative Erlebnis als Bestätigung.
Positive Gefühle dringen kaum ins Bewusstsein und konstruktive Ratschläge werden womöglich nicht mehr angenommen. Typische Kränkungsauslöser hat sie in ihrer psychologischen Praxis kennengelernt: da sind zum Beispiel die Kündigungen im Job, obwohl man fleißig gearbeitet hat, die Ehe zerbricht, nachdem so viel Energie in die Beziehung geflossen ist... Silke Brand weiß, dass es hilft, seine eigenen Gefühle ehrlich anzuschauen und dass es gut ist zu versuchen, sich in die Menschen hineinzuversetzen, die die Kränkung verursachen. Sie hat sich auch mit dem Kränkungspotential von Corona beschäftigt und einem Weihnachtsfest, das nicht so ist wie gewohnt und gewollt.
Buchtipp
"Unbeschwert leben. Wie Sie sich in 10 Schritten von Verbitterung befreien". ISBN 978-3-95571-948-7
Redaktion: Regina Tanne