Olaf Müller

Pazifismus in Zeiten des Krieges – Olaf Müller

Der Krieg in der Ukraine stellt die Überzeugung von Pazifist:innen auf eine harte Probe. Viele scheinen sogar schon zu Befürwortern von Waffenlieferungen geworden zu sein. Der Philosoph Olaf Müller über seine Gründe, am Ideal der gewaltfreien Konfliktlösung festzuhalten.

Mitten in Europa sterben Zivilist:innen und Soldat:innen. Deutschland und die Welt diskutieren über Panzerlieferungen an die Ukraine. Und plötzlich befürworten auch Menschen Waffenlieferungen, die gewaltsame Konfliktlösungen vorher strikt abgelehnt hätten.

Ist eine pazifistische Weltsicht in diesen Zeiten etwa unhaltbar geworden? Nein, findet der Berliner Philosoph Olaf Müller. In einem kürzlich erschienenen Essay argumentiert er, Pazifismus sei keinesfalls überholt, sondern auch jetzt noch ein sehr stimmiges und attraktives Weltbild.

Auch Gegner des Pazifismus ticken schließlich nicht rein rational, auch ihre Realitätsbeschreibungen sind in Wirklichkeit geprägt von Wertvorstellungen – bloß von anderen, so Müller.

In der Redezeit diskutiert er mit Ralph Erdenberger über Gründe und mögliche Grenzen für Gewaltfreiheit, militärisches und diplomatisches Einmischen und friedensstiftende Maßnahmen im aktuellen Krieg in der Ukraine die möglicherweise noch nicht ausreichend ausgeschöpft wurden.

Buchtipp

Olaf Müller (2022): Pazifismus. Eine Verteidigung. Stuttgart: Reclam. 116 Seiten, 6 Euro. ISBN 978-3150143544

Autor: Fabian May

Redaktion: Heiko Hillebrand

        

Pazifismus in Zeiten des Krieges – Olaf Müller

WDR 5 Neugier genügt - Redezeit 17.01.2023 25:11 Min. Verfügbar bis 17.01.2024 WDR 5


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