
Kindesmissbrauch verhindern – Kerstin Claus
Kerstin Claus ist seit April 2022 Bundesbeauftragte für Fragen von sexualisierter Gewalt gegen Kinder. Kindesmissbrauch erst gar nicht geschehen zu lassen, hat für sie Priorität. Bessere Schutzkonzepte und eine Sensibilisierung der Gesellschaft sollen dabei helfen.
Für die meisten Menschen ist es unvorstellbar, dass Kinder im eigenen Umfeld Opfer sexualisierter Gewalt werden könnten. Doch Experten gehen davon aus, dass in jeder Schulklasse ein bis zwei Kinder genau das erleben.
Deshalb hat die im Herbst startende Aufklärungs- und Sensibilisierungskampagne für Kerstin Claus hohe Priorität. Nur durch Aufklärung könne es gelingen, Kinder besser vor sexualisierten Übergriffen zu schützen – im familiären Umfeld, aber auch im Umfeld von Schulen, Vereinen, Kirchen und Freizeiteinrichtungen.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt für die neue Bundesbeauftragte in der besseren Aufarbeitung von Missbrauchsfällen aus der Vergangenheit. Kerstin Claus sieht hier die Politik in der Pflicht, klare Regeln und verbindliche Strukturen zu schaffen, die das Recht der Betroffenen auf Aufarbeitung stärken.
Die Journalistin, die selbst in ihrer Jugend sexualisierte Gewalt erlebt hat, setzt sich dafür ein, den Betroffenen mehr Gewicht in den Aufarbeitungsprozessen zu geben. Denn sie kennen die "Täterstrategien" und können ihre Erfahrungen einbringen, wenn es um kindgerechte Hilfe geht.
Redaktion: Beate Wolff