Früher gab es Berufe, die von den Eltern an die Kinder vererbt wurden. Der Vater verließ das Geschäft und der Sohn nahm den Platz ein. Heute ist das nicht mehr selbstverständlich. Doch auch 2022 ist es so, dass Eltern immer noch einen großen Einfluss auf die Berufswahl ihrer Kinder haben. In Umfragen geben Jugendliche und junge Erwachsene an, dass sie sich vor allem mit Mutter oder Vater darüber austauschen, welcher Job der passende wäre. Doch manchmal – und wie Jörg Ristau sagt: sogar sehr oft – passiert es, dass das Kind nicht den eigenen Wünschen folgt, sondern es den Eltern recht machen möchte. Auch wenn das Kind nicht mehr 15 oder 25 ist, sondern 55.
Das geschieht nicht bewusst, sagt Jörg Ristau. Sondern meist durch gelernte Glaubenssätze, Denkmuster und eine innere Stimme, die eigentlich jemand anderem gehört: dem Vater oder der Mutter. Das zu erkennen sei die eigentliche Kunst, um die eigenen Bedürfnisse sehen und danach handeln zu können, meint der Gestalttherapeut, Schauspieler und Diplom-Kaufmann. Wofür er selbst Jahrzehnte gebraucht hat, gibt er heute in persönlichen Sitzungen an seine Klient:innen weiter.
Redaktion: Beate Wolff