Auslöser der aktuellen Protestbewegung im Iran war der Tod einer 22-jährigen Frau: Die iranische Kurdin Mahsa Amini war im September von der "Sittenpolizei" verhaftet worden und unter unklaren Umständen in Haft zu Tode gekommen. Seitdem halten die Demonstrationen an, trotz harter Reaktionen des iranischen Regimes, und zwar im ganzen Land.
Am Wochenende kam die politische Führung des Iran deshalb zu einem Krisentreffen zusammen; während in Deutschland und in der EU Sanktionen geplant werden, um die regimekritischen Aktivistinnen und Aktivisten zu unterstützen. Denn mittlerweile sind die Proteste längst keine reine Bewegung der Frauen mehr: Viele Männer im Iran haben sich solidarisiert und unterstützen die Frauen bei ihrer Revolte.
Der Tod von Mahsa Amini war der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, sagt die Journalistin Golineh Atai. Golineh Atai kam 1974 in Teheran zur Welt. 1980 verließ sie mit ihrer Familie den Iran und kam nach Deutschland. Nach Jahren im ARD-Studio in Moskau ist sie heute ZDF-Korrespondentin für den Nahen Osten in Kairo.
Redaktion: Gundi Große
Buchtipp
Golineh Atai (2022): Iran. Die Freiheit ist weiblich. Hamburg: Rowohlt. 320 Seiten. 23 €. ISBN: 978-3-7371-0118-9.