Spenden für Erdbebenopfer, fleischlose Ernährung, Verzicht auf Urlaubsflugreisen – was die globalen Krisen von uns fordern, ist längst kein Insiderwissen mehr. Und an Gelegenheiten zu uneigennützigen Taten und Verhaltensänderungen mangelt es wahrlich nicht.
Trotzdem drängt sich für den weltweit renommierten Wirtschaftswissenschaftler Armin Falk der befremdliche Eindruck auf, dass es schwerfällt, das Richtige nicht nur zu erkennen, sondern auch zu tun. "Wir halten uns für deutlich besser als wir eigentlich sind", stellt der Direktor des Bonner "Center for Economics and Neuroscience" fest und vermutet dahinter ökonomisches Kalkül.
Viele entscheiden sich lieber für den eigenen Vorteil und gegen das Gemeinwohl. So werden kurze Strecken mit dem Auto gefahren, obwohl man das Klima schützen will.
Die Kosten des Anstands bestehen aber oft genau darin, nämlich auf eigene Vorteile zu verzichten. Verhaltensökonom Armin Falk ist überzeugt: Wäre Altruismus kostenlos, hätten wir keine Probleme mit der Moral.
Redaktion: Barbara Geschwinde
Buchtipp
Armin Falk (2022): Warum es so schwer ist, ein guter Mensch zu sein. Und wie wir das ändern können (2022). Siedler Verlag. 336 Seiten. 24 Euro.
ISBN: 978-3827501608