Neuer Abschnitt
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Es war einmal, da schienen Computer nur etwas für Spezialisten zu sein. Von einem Alltagsgebrauch dieser undurchschaubaren Technik faselten damals nur ein paar vermeintliche Träumer und Verrückte. Das ist gerade einmal 50 Jahre her. Die Spinner und Verrückten begann man damals als Nerds zu bezeichnen. Auf Deutsch: Sonderling. Heute ist der Nerd ein Klischee geworden, mit seinem Habitus aus Hornbrille, Liebe zu Fastfood und Popkultur und menschenscheuem Verhalten.
Die Kulturwissenschaftlerin Annekathrin Kohout untersucht in ihrem Buch "Nerds. Eine Popkulturgeschichte" die spannende Geschichte des Aufstiegs dieser Figur, dieses sozialen Typus. Kohout zeigt, wie sich das Bild des Nerds verändert hat, entdeckt Spuren, die bis in die Romantik zurückreichen und belegt, wie sich das Bild des Nerds schließlich mit der Verbreitung des Personal Computers ins Positive gewandelt hat. Damalige 'Großnerds' wie Bill Gates, Steve Jobs oder Steve Wozniak triumphierten über all die Zweifler. Die "Rache der Nerds" manifestiert sich heute im Aufstieg zu Herrschern über gewaltige Hightech-Konzerne und immensem Reichtum.
Redaktion: Jessica Eisermann
Buchtipp
Annekathrin Kohout (2022): Nerds. Eine Popkulturgeschichte. München: C.H.Beck Verlag. 272 Seiten. ISBN 978-3-406-77446-1