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Alem Grabovac wuchs teils bei seiner Mutter auf, einer Fabrikarbeiterin aus dem ehemaligen Jugoslawien, und teils bei einer deutschen Pflegefamilie, die schon sieben eigene Kinder hatte. Je älter er wurde, desto stärker verlagerte sich sein Lebensmittelpunkt zur "deutschen Familie", Alem Grabovac wurde zum "achten Kind". So der Titel seines Debütromans, in dem Grabovac seine ungewöhnliche Lebens- und Herkunftsgeschichte erzählt.
Hier das ziemlich chaotische Leben im Frankfurter Bahnhofsviertel, dort die miefige Sicherheit in der Provinz. Inklusive eines Pflegevaters, der im Krieg Panzerfahrer gewesen und zeitlebens von der NS-Ideologie überzeugt war. Was ihn aber nicht daran hinderte, seinem kroatisch-stämmigen Pflegesohn mit dem muslimischen Vornamen ein guter Vater zu sein.
Wie wird man der, der man geworden ist? Welche Rolle spielen die Herkunft, die Erziehung, die Milieus, in denen man groß geworden ist? Geradezu spielerisch zeigt die Geschichte von Alem Grabovac, wie komplex diese Frage nach der "Identität" sein kann.
Buchtipp:
Alem Grabovac: Das achte Kind. Hanserblau. 256 Seiten. 2021. Taschenbuch 12 Euro, gebunden 24 Euro.
Redaktion: Valentina Dobrosavljević