Endlich sind sie da, wo sie immer hinwollten. Ganz oben! Aus eigener Kraft, ohne die ungeliebten Major-Labels, die die Band lange "in Ketten legten".
Die Donots, fünf Jungs aus der westfälischen Provinz, starten 1994 in einer Scheune in Ibbenbüren. Erst mit Punk-Covern, später mit eigenen Songs. Sie sind ein Subkulturgewächs und wollen das auch bleiben. Doch als sie 1998 mit ihrem Auftritt auf dem Bizarre-Festival als "Beste Newcomer" gefeiert werden, steht plötzlich ein Major-Label auf der Matte und bietet den Jungs einen Vertrag an. Sie schlagen ein und finden sich plötzlich im Mainstream und den Charts wieder. Was ihnen oft Bauschmerzen macht. Mit PunkRock hat das neu gemachte Image nichts zu tun.
Klar, der Erfolg ist toll, sie spielen viel live, aber schnell fühlt sich vor allem Sänger Ingo Knollmann wie fremdgesteuert. Alles ist zu viel. Er ist ständig krank und entwickelt eine stressbedingte Angststörung. Ingo beginnt eine Therapie, müsste eigentlich Pause machen, möchte aber seiner Band keine Chance verbauen. Vor allem die nicht, auch in Amerika und in Japan auf Tour zu gehen. Das geht damals nur mit Stimmungsaufhellern. Zu sehen, dass es live noch funktioniert, gibt ihm aber auch neuen Mut und Kraft. Er arbeitet an sich und findet Strategien, mit der Krankheit umzugehen.
2008 trennen sich die Donots vom Major-Label. Sie erfinden sich neu. Mit eigenem Label, neuen Ideen und ab 2015 auch neuer Sprache. Sie switchen erfolgreich von Englisch auf Deutsch um. Sänger Ingo Knollmann und Schlagzeuger Eike Herwig erzählen von ihrer Bandgeschichte, ob und wie sich PunkBand und Familie vereinbaren lassen und wie sich das Älterwerden anfühlt.
Redaktion: Barbara Geschwinde
