
Gemeinsam Zukunft gestalten
"Fridays for future" und "Maria 2.0", "WirSindMehr" und "unteilbar": Viele Menschen setzen sich für eine offene Gesellschaft ein und kämpfen für bessere Lebensverhältnisse. Für Andreas Audretsch kann das nur gelingen, wenn aus den vielen Einzelinitiativen eine gemeinsame progressive Bewegung erwächst.
Als Sozialwissenschaftler beobachtet Andreas Audretsch mit Sorge das Erstarken reaktionärer Kräfte und einer "neuen Rechten", nicht nur in Deutschland, sondern in vielen westlichen Ländern. Gleichzeitig erkennt er unter den demokratischen, "linken" Gruppierungen wachsende Vereinzelungs- und Zersplitterungstendenzen.
Aber dem Gesamtangriff auf die demokratischen Grundlagen unseres Landes kann man nur mit einer Gesamtantwort begegnen, so lautet seine These. Dafür gilt es, altes Lagerdenken zu überwinden. Ob Kampf gegen Klimawandel, Rassismus, Frauenfeindlichkeit oder die Ausgrenzung queerer Persönlichkeiten: Das Ziel muss letztlich sein, Freiheit und Gleichheit für alle Menschen zu gewährleisten.
Die reaktionären Kräfte, die genau das zu verhindern versuchen, müssen dafür in ihrer Zerstörungswut ausgebremst werden. Andreas Audretsch sieht durchaus positive Anzeichen für ein solches Zusammenwachsen progressiver Gruppierungen, jenseits von politischen Einzelinteressen und früheren „klassischen“ Milieus. Auf eine solche breite Allianz progressiver Kräfte richtet er seine Hoffnung, wenn es um die konkrete Ausgestaltung dessen geht, was aktuell als Zeitenwende so oft beschworen wird.
Buchtipp
Andreas Audretsch (2022): Zusammen wachsen: Eine neue progressive Bewegung entsteht. Bonn: Verlag J.H.W. Dietz Nachf., 192 Seiten, 19,99 Euro, ISBN 978-3801206338
Redaktion: Beate Wolff