Indien gilt als neuer starker Partner auf der Weltbühne: gerade in einer Zeit globaler politischer Krisen und ganz besonders im Jahr der G20-Präsidentschaft. Premierminister Narendra Modi tut alles für seine Vision eines selbstbewussten, starken Indiens. Gleichzeitig will Modi Indien von den Schatten der kolonialen Vergangenheit befreien. Dafür inszeniert er das Andenken besonders an einen Nationalhelden, der im Ausland kaum bekannt ist. Ein Kämpfer für die indische Unabhängigkeit: Subhas Chandra Bose.
Für viele Inder hat Bose inzwischen eine größere Strahlkraft als Mahatma Gandhi. Der stand vor allem für friedlichen, gewaltfreien Protest. Bose dagegen sah Gewalt als legitimes Mittel an, um gegen die Briten zu kämpfen. Er hatte die Vision von einem freiem Indien, in dem verschiedene Religionen gleichberechtigt miteinander leben.
Autorin: Charlotte Horn
Redaktion: Detlef Schlockermann