Seinen Namen bekam das hochgiftige Herbizid, weil es in orange gekennzeichneten Fässern lagerte. Es wurde vor allem über Südvietnam und im Grenzgebiet zu Laos versprüht. Das Gift entlaubte Bäume und sollte dem Gegner die Tarnung in den Wäldern rauben. Zudem vernichtete es Reis- und andere Nahrungspflanzen. Der Einsatz im Vietnamkrieg führte aber auch zu gravierenden Schäden für viele Menschen, die mit "Agent Orange" in Kontakt gekommen sind.

Wenig staatliche Hilfe für die Opfer von Agent Orange
Und die Schäden dauern bis heute an. Neben schweren Fehlbildungen gelten mehr als fünfzig Krankheiten als direkte Folge von "Agent Orange", darunter Lippen-Kiefer-Gaumenspalten, Spina bifida, Immunschwächen, Nervenleiden, Diabetes und Parkinson. Das vietnamesische Rote Kreuz spricht von Hunderttausenden Agent-Orange-geschädigten Menschen. Mehrere hunderttausend Kinder seien in Vietnam mit dioxinbedingten Behinderungen geboren worden. Die jüngsten Agent-Orange-Opfer in Vietnam gehören zur vierten Generation. Doch für sie gibt es sowohl vom vietnamesischen Staat als auch aus den USA nur wenig Hilfe.
Autor: Peter Jaeggi
Redaktion: Jonas Klüter