Neuer Abschnitt
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Brooklyn, Mitte April: In dem New Yorker Bezirk wird der zwölfjährige Kade Lewin beerdigt. Der Schüler starb durch Gewehrkugeln. Er sei zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen, heißt es später. Genauso wie eine 16-Jährige in der Bronx. Irrläufer trafen sie tödlich - nur einen Block von ihrer Schule entfernt. Wenn Pam Hight diese Nachrichten hört, wird sie wütend. „Wann sorgt endlich jemand dafür, dass unsere Kinder nicht sterben?“, fragt die Mutter, die die Asche ihrer beiden Söhne in Urnen in ihrer New Yorker Sozialwohnung hütet. Beide sind Opfer von Gewaltverbrechen. Ihr Jüngster war 17, als er vor ihrer Wohnungstür erschossen wurde.
Hight und andere Mütter kämpfen dafür, dass endlich jemand dafür sorgt, dass die Schusswaffen von New Yorks Straßen verschwinden. Als erster US-Bundesstaat hatte New York im vergangenen Jahr den Katastrophennotstand wegen Waffengewalt erklärt. Über diesen Weg kann mehr Geld für Gewaltprävention locker gemacht werden: umgerechnet etwa 118 Millionen Euro.
Vergeblich kämpfen derweil Polizei und Politik gegen die wachsende Waffengewalt. Zwar hat New York mit die strengsten Gesetze des Landes, doch die Zahl der Schießereien wächst. Allein in diesem Jahr gab es bereits mehr als 350.
Das Problem: 90 Prozent der benutzten Waffen sind illegal und kommen aus anderen Bundesstaaten. Gouverneurin Kathy Hochul und der neue Bürgermeister Eric Adams, selbst ein Ex-Cop, haben bereits Präsident Biden um Hilfe gebeten, um den illegalen Waffenhandel endlich zu stoppen. Doch solange die Waffenlobby nicht mitzieht, beißen sich Politiker und Aktivisten die Zähne aus.
Autorin: Antje Passenheim
Redaktion: Jonas Klüter