Inklusion wird seit vielen Jahren großgeschrieben, doch mit der Umsetzung läuft es oft weniger gut. Das gilt vor allem für Menschen mit Behinderungen, die eine geeignete Wohnung suchen. Denn sie haben – wie jeder andere auch – das Recht, selbst zu bestimmen, wie und wo sie wohnen möchten. Die Realität sieht häufig anders aus. Denn für viele Menschen mit Behinderungen reicht das, was an ambulanter Betreuung zur Verfügung gestellt wird, bei weitem nicht aus. Doch was tun?
In Köln-Sürth und in Mülheim an der Ruhr sind zwei wegweisende inklusive Wohnprojekte entstanden. Initiiert von den Eltern der jungen Erwachsenen mit Behinderungen, die für ihre Kinder eine lebenslange Wohnperspektive schaffen wollten. In Köln-Sürth leben Alina und Pascal mit Studierenden wie Julius zusammen, der sie im Alltag unterstützt. Im Wohnhof Fünte in Mülheim an der Ruhr leben Gero, Katharina, Felix, Carina und Eva in ihren eigenen Wohnungen in Nachbarschaft mit Menschen ohne Behinderungen. Hier gibt es von der Lebenshilfe rund um die Uhr Unterstützung, sollte jemand Hilfe benötigen.
Es ist keine Frage des Geldes, solche Projekte zu realisieren. Es hängt vielmehr davon ab, ob man ein geeignetes Grundstück und einen Bauträger als Partner gewinnen kann. Daran scheitert es allerdings oft. Deshalb sind solche inklusiven Wohnprojekte immer noch eine Ausnahme.
Autorin: Andrea Kath
Redaktion: Chris Hulin