
Mehr Bildungsgerechtigkeit durch Ungleichheit
Manche Kinder haben Eltern, die sie bei ihrer Bildung unterstützen können. Andere nicht. Ist es dann gerecht, in der Schule alle gleich stark zu fördern? Mit einem Schulsozialindex versucht NRW, Gelder zielgenauer auf die Schulen zu verteilen. Aber hilft das auch?
Es gibt Eltern, die mit ihren Kindern lernen, die verpassten Schulstoff nacharbeiten können oder, wenn nötig, die Nachhilfe bezahlen. Andere Eltern können das nicht. Aber in der Schule sollten doch alle Kinder gleich viel lernen können, oder? Nun, leider ist das nicht der Fall.
Denn es gibt Schulen, in denen besonders viele Kinder unterrichtet werden, die mit sozialen Problemen aufwachsen. Und andere, in denen kaum solche Kinder die Schulbank drücken. Dabei hat die soziale Zusammensetzung der Schülerschaft maßgeblichen Einfluss auf den Lernstand der Kinder in der jeweiligen Schule.
Denn was das reine Lernen angeht, ist für manche Schulen eine Unterrichtsstunde brutto wie netto, bei anderen Schulen müssen die Lehrer:innen zusätzliche soziale Aufgaben übernehmen. Für Rechnen, Schreiben, Lesen bleibt dann weniger Zeit.
Das NRW-Schulministerium hat das Problem erkannt und will mit dem Schulsozialindex dagegensteuern. Mehr Lehrer:innen für Schulen, an denen Schüler:innen auch mehr Hilfe brauchen. Wie funktioniert der neue Schulsozialindex in NRW? Und kann er Chancengleichheit herstellen?
Autor: Miltiadis Oulios
Redaktion: Valentina Dobrosavljević