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Minenfeld Erinnerung – der "Unabhängige Staat Kroatien"
Rassengesetze, Todeslager, Genozid: Mit dem Einmarsch der Wehrmacht in Zagreb 1941 entstand ein kroatischer Nazistaat, der grausam gegen Serb*innen, Jüd*innen und Roma und Sinti vorging. Doch die Erinnerung an die faschistischen Verbrechen ist bis heute umstritten.
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Am 10. April 1941rückten deutsche Wehrmachtsverbände in Zagreb ein. Ein kroatischer General und Ustascha-Anhänger erklärte die Unabhängigkeit der Provinz Kroatien von Jugoslawien. "Gottes Vorsehung, der Wille unseres großen Verbündeten und der unermüdliche Einsatz unsere Führers Ante Pavelić haben es gefügt, dass heute unser unabhängiger Staat Kroatien aufersteht", hieß es. Der "große Verbündete" war Adolf Hitler, und der "unabhängige Staat" erstand in Wahrheit in Abhängigkeit von Deutschland und Italien.
Bis 1945 errichtete die nationalistische Bewegung Ustascha in Kroatien einen faschistischen Terrorstaat nach deutschem Vorbild - mit eigenen Rassegesetzen. Die erlaubten die "Säuberung" des kroatischen Volkes von Serb*innen, Jüdinnen und Juden, Roma und Sinti. Sie wurden aus ihren Jobs und den Verwaltungen "entfernt", verfolgt, massakriert. Helena Nikolić und Grit Eggerichs versuchen herauszufinden, warum die Erinnerung an den kroatischen Faschismus in Kroatien noch heute voller ungeklärter Widersprüche steckt.
Autorinnen: Helena Nikolić und Grit Eggerichs
Redaktion: Regina Tanne