Auch wenn mittlerweile mehr Schüler:innen Abitur machen und studieren, sind Bildungserfolg und soziale Herkunft noch immer eng miteinander verknüpft. Wer in privilegierten Verhältnissen aufwächst, hat es leichter als etwa Kinder, deren Eltern arm sind oder nicht die Möglichkeiten haben, sie zu unterstützen.
Deshalb ist das Bildungssystem klassistisch, meint Autor*in Francis Seeck. Klassismus bezeichnet die Diskriminierung aufgrund der Herkunft oder der Klassenposition, die nicht nur auf individueller Ebene problematisch sei, sondern auch auf struktureller, so Seeck. Und zwar nicht nur im Bildungssystem, sondern auch im Gesundheitswesen oder auf dem Wohnungsmarkt. Dort würden Menschen systematisch ausgeschlossen.
Aufstieg durch Bildung ist das Credo des Nikolaus-Groß-Weiterbildungskollegs in Essen. Hier holen rund 450 Studierende morgens oder abends ihren Schulabschluss nach oder machen das Abitur. Manche wollen danach studieren. Drei Vertreter:innen der Initiative Arbeiterkind.de erzählen, wie es ist, als erste in der Familie zu studieren.
Autorin: Nadja Bascheck
Redaktion: Valentina Dobrosavljević