Kundenmagazine schreiben, Pressemitteilungen konzipieren oder als Ghostwriter Reden verfassen: Nicht wenige freiberufliche Journalist:innen haben sich angesichts ihrer prekären Situation ein zweites Standbein geschaffen. Das wird auch von den Berufsverbänden als legitime Option angesehen, um ein regelmäßiges Einkommen zu sichern. "Problematisch wird es nur dann, wenn diese PR auf Seiten der Organisation manipulativ wird", erklärt Volker Lilienthal, Professor für "Praxis des Qualitätsjournalismus" an der Universität Hamburg.
Wenn Journalist:innen fallweise die Rolle wechseln und selbst PR betreiben verwischen die Grenzen. Denn PR hat nichts mit kritischer Wahrnehmung zu tun, worauf Journalist:innen eigentlich trainiert sind. PR malt alles rosarot. "Und wenn ich mal rosarot denke und mal kritisch, das funktioniert auf die Dauer nicht", mahnt Lilienthal. Herbert Hoven über das Dilemma zwischen Journalismus und PR.
Redaktion: Gundi Große