
Gestüt Röttgen – eine gemeinnützige Stiftung?
Das Kölner Gestüt Röttgen ist eines der größten Zuchtbetriebe für Galopprennpferde in Deutschland. Es wird betrieben von der Mehl-Mülhens-Stiftung. Eine Stiftung, deren Privilegien Fragen aufwerfen – die von Transparenz aber wenig hält. Autor: Matthias Holland-Letz
Die gemeinnützige Mehl-Mülhens-Stiftung, deren Gründung die "4711"-Erbin Maria Mehl-Mülhens veranlasst hatte, züchtet und trainiert Rennpferde im Kölner Stadtteil Rath-Heumar. Gleichzeitig ist sie Eigentümerin eines Anwesens, das mit Schloss Röttgen, Pferdeställen, Alleen, Wald und Weideland an den Sitz eines englischen Landedelmannes erinnert.
Was die Stiftung verdient – durch den Verkauf von Pferden, beim "Decken" von Zuchtstuten, durch Siegprämien und andere Geschäfte – muss sie nicht versteuern. Ein Privileg, das die meisten anderen Zuchtbetriebe nicht haben und Kritiker auf den Plan ruft: "Wo ist bei der Zucht von Rennpferden das Gemeinwohlinteresse?", fragt Rupert Graf Strachwitz, Stiftungsexperte aus Berlin.
Doch bei Fragen – die derzeit auch von einer weiteren "4711"-Erbin gestellt werden – hält sich die Stiftung bedeckt.
Autor: Matthias Holland-Letz
Redaktion: Valentina Dobrosavljevic