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Die geraubten Kinder der Colonia Dignidad
"Früher hieß ich Soledad", sagt Katharina Schmidtke, die als Chilenin geboren wurde, und die, wie viele andere chilenische Kinder, unter Ausnutzung der Armut der Herkunftsfamilien ihren Familien entzogen wurde, um in der deutschen Sekte Colonia Dignidad aufzuwachsen.
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Unter Zwang oder Druck adoptierte chilenische Kinder in der Colonia Dignidad verloren ihren Namen, ihre Geschichte und die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme mit ihren Eltern. In der streng abgeriegelten deutschen Sektensiedlung in Chile mussten sie Zwangsarbeit leisten und waren der sexuellen und sexualisierten Gewalt des Sektenchefs Paul Schäfer ausgesetzt. Eines dieser Kinder war Katharina Schmidtke. Sie lebt heute in Deutschland, sucht aber immer noch nach ihrer Mutter und ihrer Ursprungsfamilie.
Im März 2022 wurde das "Chilenisch-deutsche Oral History-Archiv Colonia Dignidad" eröffnet. Neben Zwangsarbeit und sexueller Gewalt an den Bewohnerinnen und Bewohnern der Siedlung sowie der Folter und den Morden an Oppositionellen in der chilenischen Militärdiktatur in der deutschen Siedlung kommen in ausführlichen Video-Interviews auch die weniger bekannten Aspekte der Colonia Dignidad wie die der geraubten chilenischen Kinder zum Vorschein.
Autorin: Ute Löhning
Redaktion: Jessica Eisermann
Die geraubten Kinder der Colonia Dignidad
Zwangsadoption und Kindesraub – unter Vorspiegelung falscher Tatsachen, unter Ausnutzung der Armut der Herkunftsfamilien und unter dem Deckmantel der Wohltätigkeit eignete sich die deutsche Sekte in Chile Colonia Dignidad und die Führungsriege um Sektenführer Paul Schäfer chilenische Kinder an.